„Krone“-Kommentar

Da fragt man sich freilich: Welche Früchte?

Analysiert für die „Krone“: Innenpolitik-Experte Claus Pándi(Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Wer in diesem Sommer bei den zahlreichen festlichen Anlässen die Auftritte der Damen und Herren in Schwarz, Rot und Pink verfolgt, kann sich nur wundern. Die Regierungsmitglieder wirken nämlich bemerkenswert zufrieden mit den Früchten ihrer Arbeit. Da fragt man sich freilich: Welche Früchte?

Wer sein Ohr bei der Bevölkerung und in der Wirtschaft hat, bekommt wenig Gutes über diese Regierung zu hören. Peter Bosek, Chef der Erste Group, sagt, dass Österreich vielleicht von Polen lernen sollte. Dort habe sich die Wirtschaft von der Politik entkoppelt. Das habe sich wirtschaftlich durchaus ausgezahlt.

Weil Bosek aber Optimist ist, will er die Hoffnung an die Koalition weder aufgeben, noch sich zu viel auf sie verlassen. Der Bankmanager ist ohnehin der Meinung, dass die Wirtschaft für sich selbst verantwortlich sei und man nicht auf die Politik warten solle. Man müsse schon selber etwas tun. Wenn das gemeinsam mit der Politik gelänge, wäre das allerdings für alle Beteiligten besser.

Jedenfalls sieht es derzeit so aus, als ob sich starke Leute aus der Wirtschaft zusammentun könnten, um dem Kanzler und seinem Team mit ihrem Know-how zur Seite zu stehen.

Wenn es dazu kommt, wären nicht alle Probleme des Landes gelöst. Und es wird wohl, wie immer in Österreich, einige Zeit dauern, bis aus den Ideen etwas wird. Aber diese Zusammenarbeit wäre auf jeden Fall besser, als von Quartal zu Quartal zu immer schlechteren Prognosen für die Wirtschaft zu taumeln.