Auf dem Rückflug von seinem Staatsbesuch in London hat US-Präsident Donald Trump vor Journalisten an Bord der Air Force One (siehe Video) zu einem Rundumschlag gegen Sendeanstalten ausgeholt und TV-Stationen, die negativ über ihn berichten, mit einem Lizenzentzug gedroht.
Auf die Frage „Herr Präsident, was würden Sie gerne sehen? Werden Sie Brendan Carr bitten, sich zu anderen Late-Night-Moderatoren zu äußern, die Sie vermissen und die Ihrer Meinung nach alle dabei sein sollten?“, erklärte Trump: „Ich meine, die bekommen eine Lizenz. Ich würde meinen, dass ihnen vielleicht ihre Lizenz entzogen werden sollte. Das wird Brendan (der von Trump eingesetzte Chef der Federal Communications Commission, kurz FCC; Anm.) entscheiden müssen.“
„97 Prozent der Stars sind gegen mich“
„Ich finde Brendan Carr hervorragend. Er ist ein Patriot. Er liebt unser Land und er ist ein harter Kerl. Wir werden also sehen müssen, wie es um die Redefreiheit steht. Wenn man darüber nachdenkt, sind 97 Prozent der Stars gegen mich, und dennoch gewinne ich die Wahl mit Leichtigkeit. Das ist ziemlich erstaunlich, wenn man darüber nachdenkt, denn es zeigt, dass sie keine Glaubwürdigkeit haben“, sinnierte der US-Präsident vor Medienvertretern an Bord der Air Force One.
Die Medienaufsichtsbehörde Federal Communications Commission ist eigentlich eine der unabhängigen Behörden der Vereinigten Staaten in Washington. Sie wurde durch den Kongress geschaffen und regelt die Kommunikationswege Rundfunk, Satellit und Kabel. Sie hat weitläufige Befugnisse, was etwa Sendelizenzen angeht – darf aber keine inhaltliche Zensur betreiben.
„Man sollte ihnen die Lizenz entziehen“
„Die Presse macht nur schlechte Werbung für mich. Ich meine, sie bekommen eine Lizenz. Ich würde sagen, man sollte ihnen vielleicht die Lizenz entziehen“, sagte Trump weiter. Woher er die Zahl von 97 Prozent negativer Berichterstattung habe, konnte Trump auf Nachfrage nicht sagen. Er habe diese Statistik „irgendwo gelesen“, berichtete der „Guardian“.
Dass Trump mit Kritik an seiner Person und seinen recht häufig eigenwilligen Entscheidungen nicht umgehen kann, ist nicht neu. Deshalb sind ihm die Late-Night-Moderatoren, die sich über ihn und seine Agenda lustig machen und ihn verspotten, seit Jahren ein Dorn im Auge. Eine der Talkshows, jene von Jimmy Kimmel, wurde vor wenigen Tagen „auf unbestimmte Zeit“ aus dem Programm genommen.
Carr hat in einem rechten Podcast erklärt, die Unternehmen müssten mit Blick auf den Comedian handeln – andernfalls gebe es „zusätzliche Arbeit für die FCC“. „Wir können das auf die einfache oder die harte Tour machen“, hatte er erklärt. Woraufhin der Sender ABC die Late-Night-Show des Satirikers absetzte – und Trump sich begeistert zeigte.
Der Präsident nahm zudem die Comedians Jimmy Fallon und Seth Meyers ins Visier, die er als „zwei totale Versager“ bezeichnete. Der Sender NBC müsse ihre Shows ebenfalls absetzen, forderte er.
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