Die Bundesregierung will die Genehmigungsverfahren in Österreich reformieren. „Viele Projekte scheitern nicht am fehlenden Kapital oder an mangelnder Innovationskraft unserer Wirtschaft, sondern an sehr langen und komplexen Verfahren. Hier verstreicht wertvolle Zeit und diese Bremsen lösen wir heute“, betonte Bundeskanzler Christian Stocker am Mittwoch.
Die Bundesregierung ist am Mittwoch zu ihrem Sommer-Ministerrat zusammengetreten. Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) betonte vor der Regierungssitzung, es gehe darum, die Wettbewerbsfähigkeit von Industrie und Wirtschaft zu verbessern.
„Wertvolle Zeit verstreicht“
Laut Stocker verstreiche durch die langen Genehmigungsverfahren wertvolle Zeit, Investitionen würden dadurch oft nicht getätigt werden und Arbeitsplätze, die entstehen könnten, würden ausbleiben.
„Mit der Reform der Genehmigungsverfahren bringen wir eine bessere Struktur in diese Verfahren, Klarheit in die Zuständigkeiten und vor allem Tempo in die Umsetzung“, so Stocker.
Das sind die zentralen Maßnahmen:
Wir wollen Bürgerinitiativen-Tourismus einen Riegel vorschieben.
Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP)
Viele Projekte scheitern nicht an fehlendem Kapital oder mangelnder Innovationskraft der Wirtschaft, sondern an sehr langen und komplexen Verfahren.
Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP)
Babler: „Verwaltungsvereinfachung“
Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) ergänzte, mit den geplanten Maßnahmen setze man Maßnahmen zur Verwaltungsvereinfachung – „für die Menschen in Österreich und die Wirtschaft“. Er verwies auch auf andere geplante Projekte der Regierung, etwa auf das geplante neue Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG), das Anfang Juli in Begutachtung geschickt wurde und eine Senkung des Strompreises zu Ziel hat – Babler verwies hier auf die vorgesehenen Sozialtarife, von denen laut dem SPÖ-Chef rund 250.000 Personen profitieren sollen.
„Reformpartnerschaft“ zwischen Bund, Ländern und Gemeinden
Bildungsminister Christoph Wiederkehr – der in Vertretung von NEOS-Chefin und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger, die sich am Weg in die USA befand – teilnahm, betonte, dass die Regierung auch im Sommer „hart“ arbeite. Die im Juni fixierte „Reformpartnerschaft“ zwischen Bund, Ländern, Gemeinden und Städten sei ein „Auftrag, über die Sommermonate weiterzu arbeiten“.
Teils Zweidrittel-Mehrheit nötig
Für den Beschluss der am Mittwoch angkündigten Reformen braucht es in Teilen eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament und damit die Zustimmung der Opposition. Während jene Neuerungen im AVG, die bereits diese Woche in Begutachtung gehen sollen, mit einer einfachen Mehrheit auskommen, sind Teile der Materien von UVP-G und EABG in Verfassungsrang und benötigen daher zwei Drittel der Abgeordnetenstimmen.
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