Wiener Kliniken

Weniger Pfleger, dafür höhere Beratungskosten

Wien
04.07.2025 06:00

Um satte 60 Prozent sind die Beratungskosten des Wiener Gesundheitsverbundes seit dem Jahr 2020 gestiegen, Gelder fließen auch an Externe. Kritik dazu kommt von der ÖVP.

Das Wiener Gesundheitssystem steht schon seit Längerem unter Druck: Zu wenig Personal, lange Wartezeiten und immer höhere Selbstbehalte für Patienten. Sparen ist derzeit die Devise – und das in allen Bereichen.

WIGEV-Jahresabschluss
Wirft man einen Blick auf den Jahresabschluss des Wiener Gesundheitsverbundes (WIGEV), verwundert es daher, dass die Rechts-, Prüfungs- und Beraterkosten von 2023 auf 2024 um fast 2,5 Millionen Euro gestiegen sind. Seit 2020 haben sie sich gar um rund 7,5 Millionen Euro erhöht, was rund 60 Prozent entspricht.

„Diese Summen und deutlichen Erhöhungen kann man den Patienten, die monatelang auf eine Operation warten müssen, kaum erklären“, kritisiert ÖVP-Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec. Vor allem, wenn man einen Blick auf die Personalentwicklung wirft: So gab es 2023 9334,8 Vollzeitäquivalente im Krankenpflegefachdienst, 2024 ist die Zahl auf 9299 gesunken. „Um die Steigerung der Beraterkosten seit 2020 könnte man 100 zusätzlich Pflegekräfte für rund ein Jahr finanzieren“, betont Korosec.

Zitat Icon

Statt einer weiteren Aufblähung des Systems braucht es endlich mehr Effizienz – und mehr Pflegepersonal, um Wartezeiten zu verkürzen.

Ingrid Korosec, ÖVP-Gesundheitssprecherin

Leichte Schwankung üblich
Der WIGEV erklärt auf „Krone“-Anfrage, dass ein Rückgang der Krankenpflegefachdienste um 0,4 Prozent einer leichten Schwankung entspräche und im Jahresverlauf vorkommen könne. Insgesamt zeige sich die Personalsituation dank zahlreicher Maßnahmen sehr stabil.

Zum Punkt Beratungskosten betont die Unternehmenssprecherin, dass darin nicht nur klassische Beratungskosten, sondern auch Rechts- und Prüfungskosten enthalten seien. Für externe Unterstützungsleistungen seien rund 16,5 Millionen Euro ausgegeben worden, das seien 0,4 Prozent des gesamten Sach- und Personalaufwands.

Inflation lässt Preise steigen
„Die Steigerung von 2023 auf 2024 ist vor allem auf große strukturverändernde Maßnahmen, wie den Aufbau eines neuen Logistikzentrums, zurückzuführen“, heißt es. Und: Im Vergleich mit 2020 lasse sich ein großer Teil des Anstiegs durch die allgemeine Inflationsentwicklung erklären.

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