25-Jähriger angeklagt

Wienerin (14) in Hotel gelockt und vergewaltigt?

Gericht
25.06.2025 20:10

Unauffällig, zurückhaltend – beinahe wie aus dem Ei gepellt – betrat am Mittwoch ein junger Mann das Wiener Landesgericht. Man könnte fast meinen, der 25-Jährige sei als Zeuge geladen worden – doch die Wahrheit ist eine andere: Ihm wurden Vergewaltigung und versuchte Nötigung an einer 14-Jährigen vorgeworfen ...

Es ist nahezu beunruhigend still um 9.30 Uhr im Gerichtssaal 101. In unbefleckten weißen Sneakers, weißem Leinenhemd und frisch frisiert nimmt der 25-Jährige vor den Schöffen und der Richterin Platz. Seit Beginn seiner Berufsschulausbildung lebt der Angeklagte, der ursprünglich aus Afghanistan stammt, in Deutschland. Er arbeitet derzeit als Kfz-Spengler und spricht gut Deutsch.

Und doch will er heute vor den Anwesenden keinen Ton von sich geben. Nur ein einziger Satz verlässt seine Lippen: „Ich bekenne mich nicht schuldig.“

Mädchen auf Instagram kennengelernt
„Mein Mandant hat sich zu dem Vorfall nicht geäußert und wird dies auch weiterhin nicht tun“, erklärt seine Verteidigerin stellvertretend für ihn. Ehe der Staatsanwalt eine erschütternde Anklageschrift vorträgt.

Die Geschichte beginnt – wie so oft – im Internet. Über das soziale Netzwerk Instagram soll der Angeklagte 2023 ein Mädchen aus Wien kennengelernt haben – sie war zum damaligen Zeitpunkt 14 Jahre alt.

Holen Sie sich Hilfe!

Die Wiener Polizei ist Ansprechpartner für Personen, die Gewalt wahrnehmen oder selbst Opfer von Gewalt sind. Der Polizei-Notruf ist unter der Nummer 133 jederzeit erreichbar. Die Kriminalprävention des Landeskriminalamts Wien bietet darüber hinaus persönliche Beratungen unter der Hotline 0800 216346 an

Weitere Ansprechpartner:

  • Frauenhelpline: 0800 222 555
  • Wiener Interventionsstelle/Gewaltschutzzentrum: 0800 700 217
  • Opfer-Notruf: 0800 112 112
  • Notruf des Vereins der Wiener Frauenhäuser: 05 77 22

Schon bald kam es zu mehreren Treffen zwischen den beiden, der Angeklagte war dafür aus Deutschland nach Österreich gereist. Das letzte soll für die Minderjährige in einem Albtraum geendet haben. Unter einem Vorwand soll der Afghane die 14-Jährige in ein Hotelzimmer in Wien gelockt und die Tür verriegelt haben.

„Dann soll er sie gewaltsam aufs Bett gestoßen und entkleidet haben“, schildert der Ankläger die Aussage des Mädchens. Der Angriff mündete in einer mutmaßlichen Vergewaltigung.

„Er hat ihr gedroht, wenn sie zur Polizei geht, würde er rufschädigende Fotos an ihre Familie schicken“, erklärt der Staatsanwalt. Deshalb werden ihm neben der Vergewaltigung auch versuchte Nötigung zur Last gelegt. Bei einer Verurteilung drohten dem jungen Mann zwei bis zehn Jahre Haft. 

Zitat Icon

Er hat ihr gedroht, wenn sie zur Polizei geht, würde er rufschädigende Fotos an ihre Familie schicken.

Der Staatsanwalt im Wiener Landl

Doch welches Urteil die Richterin gemeinsam mit den Schöffinnen und Schöffen fällt, blieb zunächst abzuwarten. In einem angrenzenden Raum kam schließlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit noch das junge Mädchen zu Wort.

Letztlich reichten die Beweise für eine Verurteilung nicht aus. Der 25-Jährige wurde freigesprochen – allerdings noch nicht rechtskräftig.

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