Fakten statt Märchen

„Das MCI verdient mehr Seriosität und Ehrlichkeit“

Tirol
19.06.2025 10:00

In der aktuellen Diskussion rund um den Neubau des Management Center Innsbruck (MCI) kursieren zahlreiche falsche Zahlen, Märchen und verkürzte Darstellungen. Daher meldet sich nun der Vorsitzende des MCI-Aufsichtsrates, Oswald Wolkenstein, zu Wort, räumt mit Falschmeldungen auf und hat die Fakten. Das alte Hauptpostgebäude sei laut ihm auf gar keinen Fall eine Alternative.

„Das Management Center Innsbruck verdient mehr Seriosität und Ehrlichkeit!“, betont der Aufsichtsratsvorsitzende Oswald Wolkenstein. 

Fakt 1: Der Neubau kostet rund 200 Mio. Euro – alles andere ist falsch. Die vom Totalunternehmer garantierten Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 195 Mio. Euro, inklusive Laborausstattung und voll ausgebautem Dachgeschoß. Dieser Betrag ist zu Ende indexiert. Heißt: Alle bis zur Fertigstellung entstehenden Steigerungen werden vom Totalunternehmer getragen. Doch nach dem Motto „Wer bietet mehr?“ versuchen bestimmte Kreise, die Baukosten im Monatsrhythmus nach oben zu reden und schreiben. Das ist unseriös!

Oswald Wolkenstein, Aufsichtsratschef des MCI, räumt mit einigen Märchen, die immer wieder ...
Oswald Wolkenstein, Aufsichtsratschef des MCI, räumt mit einigen Märchen, die immer wieder großformatig gestreut werden, auf.(Bild: Andre Schönherr)

Wie soll man sich 864 Millionen Euro sparen?
Fakt 2: Die Lebenszyklusanalyse ist nicht nachvollziehbar. Im Auftrag des Landes wurde eine sogenannte Lebenszyklusanalyse erstellt, die eine Kostenersparnis von unglaublichen 864 Millionen Euro prognostiziert – für den Fall, dass statt eines Neubaus eine Sanierung der bisherigen MCI-Standorte erfolgt. „Diese Analyse wurde zu einem Zeitpunkt erstellt, als zentrale Fragen wie Nutzung, Flächenbedarf, Standortwahl, Bauweise und Projektumfang im Sanierungsfall noch völlig offen waren. Sie stammt aus der Amtszeit von LHStv. Georg Dornauer und wurde bis heute nicht zur öffentlichen oder fachlichen Überprüfung freigegeben“, bedauert Wolkenstein.

Das MCI in Innsbruck
Das MCI in Innsbruck(Bild: Birbaumer Christof)

 Wie könne man einen seriösen Kostenvergleich anstellen, wenn noch gar nicht klar war, was überhaupt verglichen werden soll? Andere fertig gestellte bzw. im Bau befindlichen Hochbauprojekte in Innsbruck wurden bzw. werden deshalb neu errichtet, da deren sogenannte Lebenszyklusanalysen zu völlig anderen Ergebnissen kommen. Da die kolportierte, aber noch nicht veröffentlichte Analyse des Landes zum MCI zur Absage des Neubauprojektes führte, wird sich der Vorsitzende des Aufsichtsrates weiter um die Zurverfügungstellung dieser Analyse zum Gegencheck bemühen. „Das ist man nicht nur dem MCI, sondern auch der heimischen Bauwirtschaft schuldig“, sagt Wolkenstein.

Die Alte Post ist baulich gesehen fast eine Ruine
Fakt 3: Sanierung des Standorts MCI IV (ehemalige Hauptpost) zum Zwecke einer Internationalen Hochschule ist derzeit unrealistisch. „Das Gebäude der ehemaligen Hauptpost ist mit rund 8000 m² derzeit der größte MCI-Standort. Der bauliche Zustand ist laut Experten jedoch bedenklich: Begehungen zeigen massive technische Mängel, insbesondere bei Heizung, Lüftung, Erschließung und Fluchtwegbreiten“, sagt der MCI-Aufsichtsratschef.

Eine moderne Hochschulnutzung sei aus mehreren Gründen nicht realisierbar: 1. Keine geeigneten Labore aufgrund von Denkmalschutz und fehlender technischer Infrastruktur. 2. Keine ausreichend großen Hörsäle oder Auditorien (erforderlich: 120 bis 150 Personen). 3. Keine Mensa sowie fehlende Lern-, Projekt-, Start-up- und Aufenthaltsflächen. 4. Zu viele Mieter. 60 (!) verschiedene Mieter im Gebäude, die weiterhin bleiben sollen – das sei eine homogene MCI-Nutzung nicht möglich „Die Vorstellung, dieses Gebäude dauerhaft zu sanieren und als ernsthafte Alternative zum geplanten Campus zu nutzen, ist wirtschaftlich, akademisch, pädagogisch und baulich nicht tragfähig. Sie würde die Zersplitterung der MCI-Standorte nicht lösen, vergeudet Steuergeld ohne erkennbaren Nutzen – und wäre ein Rückschritt um Jahre“, schließt Wolkenstein.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt