Der Iran hat Israel in der Nacht auf Montag erneut mit Raketen angegriffen. Nicht alle konnten abgefangen werden, der Rettungsdienst Magen David Adom meldete mehrere Einschläge im Zentrum des Landes. In Haifa wurde ein Kraftwerk von Hyperschallraketen getroffen. In Israel wurden in der Nacht auf Montag mindestens acht Menschen getötet und fast hundert verletzt worden.
Eine Sprecherin bestätigte, damit sei die Zahl der seit Freitag bei Angriffen in Israel getöteten Menschen auf 23 gestiegen. Im Iran wurden seit dem Beginn der israelischen Großoffensive in der Nacht auf Freitag nach offiziellen Angaben mindestens 224 Menschen getötet. Fast 1300 Menschen seien verletzt, teilte ein Vertreter des iranischen Gesundheitsministeriums mit.
Zwei Hyperschallraketen trafen Kraftwerk
Im Norden Israels wurde die Hafenstadt Haifa getroffen: Das britische Sicherheitsunternehmen Ambrey erklärte, es habe Brände in einem Kraftwerk in der Nähe des Hafens gegeben. In Berufung auf Videoaufnahmen hätte man gesehen, wie Israels Militär einen Angriff abfangen konnte, dann aber zwei Hyperschallraketen einschlugen.
Nach Angaben des Rettungsdienstes gab es im Großraum Tel Aviv insgesamt vier Einschläge. Der US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee, berichtete auf X von leichten Schäden am Gebäude der Zweigstelle der Botschaft in Tel Aviv durch Erschütterungen durch einen Raketeneinschlag in der Nähe. Verletzt worden sei niemand.
In der Hafenstadt Haifa im Norden des Landes wurden in Trümmern drei Menschen tot geborgen. Aus einem am Vortag in Bat Yam getroffenen Gebäude wurden zwei weitere Leichen geborgen.
In Petach Tikva bei Tel Aviv seien drei Menschen durch einen direkten Treffer in dem Schutzraum getötet worden, in dem sie Zuflucht gesucht hatten, berichtete das israelische Nachrichtenportal „ynet“. Die Armee ruft die Menschen stets dazu auf, sich bei Angriffen in privaten Schutzräumen oder öffentlichen Luftschutzbunkern in Sicherheit zu bringen, weil dies Leben rette.
Katz: Einwohner Teherans werden Preis zahlen
Nach den neuen tödlichen Raketenangriffen des Irans auf israelische Städte droht Verteidigungsminister Israel Katz Teheran mit Vergeltung. „Der großmäulige Diktator aus Teheran ist zu einem feigen Mörder geworden, der gezielt auf die israelische Zivilbevölkerung schießt, um die israelische Armee von der Fortsetzung der Offensive abzuschrecken, die seine Fähigkeiten zum Einsturz bringt“, schrieb Katz in einem Post auf der Plattform X. „Die Einwohner Teherans werden den Preis zahlen – und zwar bald.“
Israels Verteidigungsminister drohte dem Iran auf X:
US-Flugzeugträger „Nimitz“ auf Kurs nach Nahost
Angesichts der anhaltenden Luftangriffe zwischen Israel und dem Iran entsenden die USA offenbar den Flugzeugträger „USS Nimitz“ in die Region. Das Kriegsschiff verließ am Montagmorgen das Südchinesische Meer und nahm Kurs nach Westen Richtung Nahost, wie aus Daten des Online-Schiffsbeobachtungsdienstes Marine Traffic hervorging.
Iranischer Chef des Geheimdienstes getötet
Die iranische Nachrichtenagentur Tasnim bestätigte den Tod des Chefs des Geheimdienstes der mächtigen Revolutionsgarden – Irans Elitestreitkräfte – und seines Stellvertreters. Mohammed Kasem und Hassan Mohaghegh seien bei den Angriffen auf die Hauptstadt Teheran getötet worden. Schon zuvor waren führende Militärs und Atomwissenschafter gezielt von Israel getötet worden.
Medienberichten zufolge wurden in Teheran auch das Ölministerium, die Polizeidirektion sowie andere staatliche Einrichtungen angegriffen. Zuvor war bereits von Angriffen auf das Verteidigungsministerium, auf eine staatliche Atom-Forschungsorganisation und auf ein Öllager in der Millionenmetropole berichtet worden. Gemeldet wurden aus dem Iran aber auch israelische Angriffe auf Wohnviertel.
Israel will Sturz der iranischen Führung
Auf die Frage, ob letztlich auch die iranische Führung gestürzt werden solle, entgegnete der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu im Gespräch mit dem US-Sender Fox News: „Es könnte sicherlich das Ergebnis sein. Das iranische Regime ist sehr schwach.“ Eine Mehrheit der Iraner würde die islamistische Staatsführung gerne loswerden, sagte er.
Einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, wonach US-Präsident Donald Trump in den vergangenen Tagen Einspruch gegen israelische Pläne für die Tötung des iranischen Staatsoberhaupts Ayatollah Ali Khamenei eingelegt haben soll, wollte Netanyahu auf Nachfrage nicht näher kommentieren. Es gebe „viele falsche Berichte über Gespräche, die nie stattgefunden haben“, sagte er bloß.
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