Altes AKW reaktiviert
Facebook-Mutter Meta wird wegen KI zur Atommacht
Meta wird – zur Absicherung des enormen Energiebedarfs für KI-Rechenzentren – zur Atommacht. Dafür wird sogar das AKW „Three Mile Island“ aktiviert.
Wenn Mark Zuckerberg etwas will, dann bekommt er es. Und diesmal will er Strom. Viel Strom! Sein Tech-Riese Meta – Konzernmutter von Facebook, Instagram & Co. – hat sich ein gewaltiges Stück vom amerikanischen Atomstromkuchen gesichert – und zwar für volle 20 Jahre.
Was auf den ersten Blick wie ein simpler Energievertrag wirkt, ist in Wahrheit ein machtpolitischer Paukenschlag: Meta sichert sich nämlich ab 2027 den gesamten Output des „Clinton Clean Energy Centers“ im Bundesstaat Illinois – satte 1,121 Megawatt Atomstrom. Zum Vergleich: Das reicht, um mehr als 800.000 Haushalte mit Elektrizität zu versorgen.
Grund dieses energiepolitischen Kraftakts: die unersättlichen Rechenzentren des Konzerns. Denn Zuckerberg steckt mit Meta Milliarden Dollar in die künstliche Intelligenz – und die braucht Strom rund um die Uhr! Realer Hintergrund: Wenn der Wind nicht weht oder die Sonne nicht scheint, stehen die Server ohne diesen Ökostrom angeblich still, und das kann bei Meta keine Option sein. Atomstrom dagegen liefert 24/7, ohne Schwankung. Genau das, was KI braucht.
Vom nuklearen Problemfall zur atomaren Prestigeanlage
Ironie der Geschichte: Unit 1 des Clinton-Kraftwerks wurde 2019 vom Netz genommen. Damals rechnete sich Atomstrom nicht gegen das billigere Erdgas. Heute sieht die Welt anders aus. Dank Meta wird die Anlage sogar aufgerüstet – um zusätzliche 30 Megawatt. Der Deal gilt als Lebenszeichen für die US-Atomindustrie und als Turbo für den AKW-Betreiber.
Für Zuckerberg ein doppelter Coup. Einerseits sichert er sich eine zuverlässige Energiequelle für viele Jahrzehnte. Andererseits kann sich das Unternehmen als Klimaretter inszenieren, weil nukleare Energie als grün hingestellt wird. Das „Power Purchase Agreement“ ist aber wohl nur der Anfang. Zuckerberg kündigte bereits an, in „finalen Gesprächen“ über weitere Deals zu sein – bis zu 4 Gigawatt sollen es werden, inklusive neuer Atomprojekte – mehr als ein Drittel des gesamten Strombedarfs Österreichs.
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