„Dramatische Lage“

Rinder-TBC: Bereits fünf Bauernhöfe gesperrt

Vorarlberg
21.12.2025 13:25

In Vorarlberg laufen derzeit die alljährlichen veterinärbehördlichen Untersuchungen im Zusammenhang mit der Rinder-Tuberkulose. Eine erste Zwischenbilanz fällt dramatisch aus: Im Bregenzerwald mussten bereits fünf Bauernhöfe wegen Verdachtsfällen gesperrt werden. 

Vorarlberg gilt als Hochrisikogebiet in Sachen Rinder-TBC. Meist werden die Tiere im Alpsommer durch den Kontakt mit Rotwild infiziert, die Folgen sind fatal: In den vergangenen Jahren mussten wiederholt ganze Bestände gekeult werden, allein im Winter 2024/25 wurden 152 Rinder notgeschlachtet – ein traumatisches Erlebnis für jeden betroffenen Landwirt.

Auch für den aktuellen Winter zeichnet sich ein dramatisches Lagebild ab: Ein Betrieb ist bereits seit September gesperrt, nachdem bei einer Untersuchung der Tuberkulose-Erreger festgestellt worden war. Anfang Dezember wurde dann im Zuge einer Schlachtung ein weiteres Rind als Verdachtsfall eingestuft – der Herkunftsbauernhof ist vorsorglich gesperrt worden. Zur weiteren Abklärung wurden sechs Tiere diagnostisch getötet, die Befunde sind noch ausständig.

Testen und zittern
Im Zuge der vor einigen Wochen angelaufenen routinemäßigen Bestands-Untersuchungen – insgesamt werden rund 12.500 Rinder getestet – sind in den vergangenen Tagen vier weitere Betriebe im Bregenzerwald als potenzielle Seuchenherde ausgeforscht worden. Die daraufhin durchgeführten sieben diagnostischen Tötungen haben den Verdacht auf Tuberkulose bestätigt, drei der vier Betriebe mussten gesperrt werden.

Die Landesveterinärbehörde rechnet damit, dass der Großteil der Untersuchungen bis Ende Februar abgeschlossen sein wird. Ein Gesamtüberblick sei erst möglich, sobald alle Rückmeldungen der beauftragten Tierärztinnen und Tierärzte vorliegen.

Aktuell keine TBC-Erkrankung beim Menschen
Eine Übertragung auf den Menschen ist zwar unwahrscheinlich, aber möglich. Anfang des Jahres sind in Vorarlberg zumindest zwei Personen, die Kontakt mit TBC-infizierten Rindern hatten, erkrankt. Aktuell lägen aber keine Hinweise auf Tuberkuloseerkrankungen beim Menschen vor, hieß es seitens des Landes. 

„Die schlimmsten Befürchtungen übertroffen“
Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger ist ob der ersten Zwischenbilanz der TBC-Untersuchungen alarmiert: Die Entwicklung sei dramatisch und würde die schlimmsten Befürchtungen der bäuerlichen Familien übertreffen. Man müsse nun endlich das Übel an der Wurzel packen und gezielt die Infektions-Hotspots in den Alpgebieten bekämpfen.

Zwar sind die Abschussvorgaben beim Rotwild vor einigen Monaten deutlich erhöht worden – das reiche aber nicht aus, sagt Moosbrugger, der in diesem Zusammenhang besonders die Jägerschaft in die Pflicht nimmt: „Ich erwarte mir in dieser Situation, dass die Jägerschaft (...) mehr Anstrengungen unternimmt, damit Neuinfektionen nicht stattfinden können.“ Es sei zwingend notwendig, dass „die punktuellen Infektionsherde in den Wildbeständen geräumt werden“.

Porträt von Vorarlberg-Krone
Vorarlberg-Krone
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