Bestpreisklauseln

Europäische Hoteliers planen Klage gegen Booking

Die Sammelklage gegen Booking.com wird bereits von Verbänden aus 26 Ländern unterstützt.(Bild: IB Photography – stock.adobe.com)

Die Österreichische Hotelvereinigung sowie der Fachverband Hotellerie in der Wirtschaftskammer rufen heimische Hoteliers dazu auf, sich einer europäischen Sammelklage gegen Booking.com anzuschließen. Hintergrund sind Paritätsklauseln der Plattform, die der Europäische Gerichtshof im vergangenen Jahr infrage stellte.

Auf Portalen wie Booking.com, HRS und Expedia können Nutzer eine Vielzahl an Hotels und anderen Unterkünften vergleichen und auch direkt buchen. Für jede erfolgreiche Vermittlung über die Seite bezahlt der Betreiber des Hotels eine Provision. Beim Zimmerpreis wird das einkalkuliert – der Nutzer zahlt also indirekt. Bei Buchungen direkt beim Hotel schlägt so eine Provision naturgemäß nicht zu Buche. Hier könnten die Zimmer also billiger sein.

An diesem Punkt setzten die sogenannten Bestpreisklauseln von Booking.com an, die es Hotels untersagten, Zimmer über eigene Vertriebskanäle günstiger anzubieten. Laut dem EuGH-Urteil dürfen Betreiber von Online-Plattformen den Hotels eben dies nicht mehr verbieten.

Unterstützung aus 26 Ländern
Betrieben wird die Initiative vom europäischen Branchenverband Hotrec. Mittlerweile würden die Sammelklage bereits Verbände aus 26 Ländern unterstützen, schrieben die Hotelvereinigung und der WKÖ-Fachverband am Mittwoch in Aussendungen.

In Österreich sei die Anwendung der Bestpreisklauseln bereits vor zehn Jahren erfolgreich verboten worden. „Trotzdem können auch österreichische Betriebe durch die Anwendung wettbewerbswidriger Paritätsklauseln in den letzten 20 Jahren einen erheblichen finanziellen Schaden erlitten haben“, so die Hotelvereinigung. Daraus würden sich für Hotels Schadensersatzansprüche ergeben, die mit der Sammelaktion geltend gemacht werden sollen.