Zwei Deutsche müssen sich seit Mittwoch wegen schweren Diebstahls beziehungsweise Betrugs am Landesgericht Feldkirch verantworten. Die beiden sollen taschenweise Kosmetikprodukte und Spielzeug gefladert und anschließend privat verkauft haben.
Schon bei der Verlesung der Anklageschrift durch Staatsanwältin Karin Dragosits ist klar, die beiden Beschuldigten haben nicht nur die deutsche Staatsbürgerschaft gemeinsam – sie arbeiteten auch zeitweise für dieselbe Drogerie-Kette in Vorarlberg. Unabhängig voneinander sollen die beiden Herrschaften immer wieder auf Kosten ihres Arbeitgebers „Selbstversorger“ gespielt und Duftwässerchen, Kosmetikprodukte sowie Spielzeug im Gesamtwert von mehr als 33.000 Euro mitgehen haben lassen.
Waren in den Wohnungen der Angeklagten gefunden
Als eine Filialleiterin Verdacht schöpfte und die Sache ins Rollen brachte, staunten die Beamten nicht schlecht, als sie wenig später im Zuge der jeweiligen Hausdurchsuchung die noch zum Teil original verpackte Ware in den Wohnungen der Delinquenten sicherstellten. Sowohl der 45-Jährige als auch die 40-jährige Beschuldigte hüllten sich anschließend bei der polizeilichen Einvernahme in Schweigen.
Anders im Prozess am Mittwoch. „Ich habe ab und zumal was mitgehen lassen. Aber der Großteil der sichergestellten Ware gehört mir“, bekennt sich der Erstangeklagte zumindest teilweise schuldig. Unzählige original verpackte Matchbox Autos hingegen nannte er aber sein Eigentum. „Die sammle ich nämlich.“
Auch Betrug wird ihm in der Verhandlung am Mittwoch zur Last gelegt. So hatte er einer Oberösterreicherin über eine Online-Plattform ein Spielzeug verkauft, dieses jedoch erst geschickt, nachdem sie ihn bereits wegen Betrugs angezeigt hatte. „Da war halt die Hausdurchsuchung und alles ziemlich turbulent geworden“, erklärt sich der Beschuldigte und beteuert, nicht in betrügerischer Absicht gehandelt zu haben.
Unisono mit der Zweitangeklagten behauptet auch er, dass das sichergestellte Parfum zum Teil Werbe-Schulungsgeschenke oder gar Tester gewesen seien. Auf Nachfrage der Staatsanwältin bei der Zweitangeklagten, weshalb bei ihr so viele original verpackte Ware samt Preiszettel im Wert von rund 16.700 Euro sichergestellt werden konnten, antwortet die 40-Jährige, die sich nicht schuldig bekennt: „Ich sammle eben Kosmetik und Pflege und habe viel im Internet bestellt. Da ist in den vergangenen Jahren viel zusammengekommen.“ Der Prozess wird am 13. August fortgesetzt.
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