Neues Strommarktgesetz

„Wenn diese Maßnahme kommt, wird Strom nur teurer“

Wirtschaft
30.07.2025 19:00

Die heimische Elektrizitätswirtschaft begrüßt das geplante neue Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG), kritisiert jedoch einzelne Bereiche als „nicht zu Ende gedacht“. Besonders kritisch sieht Verbund-Chef und Österreichs-Energie-Präsident Michael Strugl die geplanten Netzentgelte für Einspeiser von Strom.

Lange hat es gedauert, bis die Regierung das neue Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG) auf den Weg gebracht hat. Die E-Wirtschaft begrüßt den Entwurf dazu, Kritik kommt aber dennoch in einigen Punkten. Besonders kritisch sieht Verbund-Chef und Österreichs-Energie-Präsident Michael Strugl die Erzeugerkomponente bei den Netzentgelten. Wer Strom einspeist, beispielsweise über eine eigene Photovoltaikanlage am  Hausdach, soll künftig auch einen Beitrag zur Netzinfrastruktur in Form von Netzkosten leisten.

„Wenn wir jetzt solche Maßnahmen setzen, die die Erzeugung belasten und die Investitionen weniger attraktiv machen, dann ist das hoch kontraproduktiv“, kritisiert Strugl. Letztlich würde dadurch der Strom in Österreich nur teurer, statt billiger werden.

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Wenn wir jetzt solche Maßnahmen setzen, die die Erzeugung belasten und die Investitionen weniger attraktiv machen, dann ist das hoch kontraproduktiv.

Michael Strugl, Verbund-Chef und Präsident von Österreichs Energie

Wenig erfreut ist die Branche auch über eine „schwammige“ Regelung hinsichtlich der Befreiung von den Netzentgelten bei (Pump-)Speicheranlagen. Hier bedarf es einer Klarstellung, geht es doch um viele Milliarden Euro an Investitionen. „Die Branche braucht hier Rechtssicherheit“, betont Strugl.

Hinsichtlich des geplanten Sozialtarifs (Strompreis 6 Cent je Kilowattstunde bis 2900 Kilowattstunden im Jahr) wünscht man sich eine hohe Treffsicherheit, kostet es die E-Wirtschaft doch 50 Millionen Euro, zusätzlich zu den jährlich 200 Millionen Euro an „Krisensicherungsbeitrag“, die im Budget versinken. Strugl: „Das Geld sollte lieber dafür genutzt werden, um Strom für die Konsumenten billiger zu machen.“

Energiemarktregulator E-Control hat erst kürzlich Einspeisenetzentgelte ab dem Jahr 2027 in Aussicht gestellt. Diese sollen demnach „sehr niedrig“ ausfallen, heißt es. Laut E-Control-Vorstand Alfons Haber soll es sich um einen „kleinen Cent-Bereich“ handeln. Was dies konkret für private und institutionelle Einspeiser bedeutet, bleibt offen. 

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