GUTEN MORGEN

Trumps heiße Kartoffel | Ein Scherbenhaufen

Trumps heiße Kartoffel. Der „großartige“ US-Präsident findet schon wieder etwas „großartig“. Nach seinem – in der beinahe einhelligen internationalen Beurteilung – ergebnislosen zweistündigen Telefonat mit Wladimir Putin am Montag sprach Donald Trump davon, russisch-ukrainische Verhandlungen im Vatikan seien eine „großartige Idee“. Und das Gespräch mit Putin war in seinen Augen oder besser gesagt in seinen Worten „sehr gut“ und „in exzellentem Ton und Geist verlaufen“. Eine Begeisterung, die „Krone“-Außenpolitikexperte Kurt Seinitz, der die US-Präsidenten bereits seit Richard Nixon kennt, so gar nicht teilen kann. Er kommentiert heute: „Diese Chuzpe muss man haben: erst enorme Erwartungen wecken und das Telefonat mit Putin als großen Coup ankündigen, dann die Nullnummer in den höchsten Tönen schönreden und schließlich die heiße Kartoffel an den Papst weiterreichen.“ Tatsächlich sieht es so aus, als würde Trump langsam erkennen, dass er sich in der Russland-Ukraine-Frage die Finger verbrennt.

Ein Scherbenhaufen. Der neue Papst Leo XIV. hatte ja tatsächlich den Vatikan zu Verhandlungen angeboten – der allerdings aus der Sicht des betont orthodoxen Putin-Regimes dafür ungeeignet ist. Die heiße Kartoffel nun Leo hinzuschieben: Das dürfte wohl auch versuchte Rache Trumps an seinem Landsmann Robert Prevost sein, der in der Zeit vor seiner Wahl zum Heiligen Vater Trump und dessen Politik immer wieder heftig kritisiert hatte. Was für Fehlschläge: Trumps erfolgloses Telefonat, seine Vatikan-Idee, seine immer lauteren Andeutungen, die USA würden sich gänzlich aus der Lösung des Konfliktes in Europa zurückziehen – obwohl er im Wahlkampf verkündet hatte, er werde innerhalb eines Tages Frieden schaffen. „Jetzt verliert er die Lust“, schreibt Seinitz, denn der Russland-Ukraine-Komplex entpuppe sich einfach als zu groß für den „größten Dealmaker der Welt“. Putin habe ihn einmal mehr auflaufen lassen, Trump habe die Hinhaltetaktik Putins nicht erkannt, glaubt Seinitz. Und so komme jetzt kommt auf Europa die große Aufgabe zu, Trumps Scherbenhaufen aufzuräumen und zu retten, was noch zu retten ist. Ob Europa das schaffen kann? Heftige Zweifel sind angesagt.

Kommen Sie gut durch den Mittwoch!

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