Die SPÖ trauert um ihren ehemaligen Zentralsekretär Heinrich Keller, der im Alter von 85 Jahren verstorben ist. Der Wiener war auch Abgeordneter in beiden Parlamentskammern.
Der studierte Jurist Keller, der auch als Rechtsanwalt, Richter und Staatsanwalt tätig war, hatte in der SPÖ über viele Jahre wichtige Funktionen inne. Wohl am bekanntesten wurde er als Zentralsekretär der Partei (1986 bis 1988).
Referent von Justizminister Broda
Keller war auch Abgeordneter in beiden Parlamentskammern und Präsident der Mietervereinigung Österreichs. Zudem agierte er als Sekretär und Pressereferent von Justizminister Christian Broda. Zwei Jahre lang diente er als Generalsekretär des ORF, in dessen Kuratorium er später Mitglied war. Verheiratet war Keller mit der im Vorjahr verstorbenen Journalistin Trautl Brandstaller. Er hinterlässt eine Tochter.
Babler über Keller: „Spitzenjurist“
Vizekanzler Andreas Babler und SPÖ-Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim zeigten sich tief betroffen über Kellers Ableben. „Heinrich Keller hat als Spitzenjurist maßgeblich an den Justizreformen der Broda-Ära mitgewirkt. Für sein Engagement und seine Haltung hat er große Achtung und Anerkennung über die Parteigrenzen hinweg erhalten“, so Babler, der Kellers wichtigen Einsatz für leistbares Wohnen würdigt.
„Als SPÖ-Zentralsekretär hat Heinrich Keller von 1986 bis 1988 seine große mediale Erfahrung eingebracht und viel zum Modernisierungsprozess der SPÖ beigetragen“, so Seltenheim. „Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei der Familie, den Freunden und Weggefährten von Heinrich Keller“, so Babler und Seltenheim.
Fischer: „Keller war großer Unterstützer der SPÖ“
Der frühere Bundespräsident Heinz Fischer betonte, dass Keller großer Unterstützer der Sozialdemokratie, aber auch zeitlebens ein kritischer Geist und unabhängiger Denker mit profilierten Meinungen gewesen sei. Besonders verdient habe er sich um Justizreformen gemacht, doch auch die Mietervereinigung habe ihm viel zu verdanken. Die österreichische Sozialdemokratie, die Justiz, der Parlamentarismus und die Programmarbeit innerhalb der SPÖ hätten in Keller eine starke Stütze gehabt, unterstrich das ehemalige Staatsoberhaupt.
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