Kärntner Produzent:

„Wir haben das alle noch nicht richtig realisiert“

Kärnten
18.05.2025 19:48

„Wir sind Sieger“, jubelt der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser – und er hat recht: Denn der Kärntner Thomas Thurner hat den ESC-Gewinnersong „Wasted Love“ von JJ produziert. Die Party steigt nächstes Jahr wohl trotzdem nicht in Kärnten.

Eines gleich vorweg: Wie es sich anfühlen muss, einen Eurovision Song Contest (ESC) zu gewinnen, ist wohl nur schwer vorstellbar. Als eine Mischung aus Freude und Erschöpfung beschreibt der Musikproduzent Thomas Thurner, geboren in St. Veit und aufgewachsen in Klagenfurt, seine Gefühle: „Mir geht’s super! Sehr müde mittlerweile. Ich verstehe immer noch nicht wirklich, was abgeht“, sagt er Sonntagabend in Wien gegenüber der „Krone“.

Es wird wohl noch etwas Zeit brauchen, bis das Erlebte verarbeitet ist: „Wir sind alle in so einem Hype drin! Man läuft hin und her und weiß nicht, wohin mit seinen Emotionen. Seit Samstag fühle ich mich wie in einem Fiebertraum. Wir haben es alle noch nicht so richtig realisiert – JJ auch nicht, Taya auch nicht“, schwärmt der 25-jährige, der den Song „Wasted Love“ gemeinsam mit seiner WG-Kollegin und Musikerin Taya in Berlin geschrieben hat.

Treffen mit Van der Bellen: „Klassischer Montag“
Wie es jetzt für den talentierten Kärntner weitergeht? „Eigentlich hätte ich einen Flug zurück nach Berlin gehabt, um andere Musik zu produzieren. Aber das ist jetzt alles ein wenig in der Schwebe. Am Montag treffen wir den Bundespräsidenten – klassischer Montag“, lacht Thurner. Und er bestätigt: „Wir haben schon gefeiert – auch wenn es direkt nach dem Sieg sehr viel Presse und Chaos gab. Aber wir haben in der Hotellobby noch ein bisschen gefeiert.“

Und während sich Städte wie Graz, Wels und sogar Oberwart Hoffnungen machen, nächstes Jahr Kulisse des ESC sein zu dürfen, wird eine Bewerbung als Austragungsort des 70. ESC in Klagenfurt ausgeschlossen: Bereits vor zehn Jahren, als das Wörthersee Stadion nach Conchitas Sieg als mögliche Austragungsstätte im Gespräch war, habe man die Anforderungen genau analysiert.

Die Evaluierung brachte allerdings zutage, dass eine Veranstaltung dieser Dimension hierzulande „nicht möglich“ sei. Der Grund: zu kostspielige Adaptierungen wären notwendig, danach würde man sie kaum brauchen. Deshalb sagte die Stadt Klagenfurt schon am Sonntag schweren Herzens ab, auch wenn der ESC im südlichsten Bundesland „natürlich super wäre. Es ist aber bei uns einfach nicht möglich.“

Das Wörthersee-Stadion in Klagenfurt war schon vor zehn Jahren als Austragungsstätte im Gespräch.
Das Wörthersee-Stadion in Klagenfurt war schon vor zehn Jahren als Austragungsstätte im Gespräch. (Bild: GEPA pictures/ Mario Buehner)

Übrigens – damit ist Klagenfurt nicht allein, auch Salzburg lehnt ab: „Der Gedanke an sich wäre reizvoll, wir sind die Stadt der Musik“, so Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ). Das Event wäre allerdings weder infrastrukturell noch finanziell stemmbar.

Song Contest geht zum zweiten Mal nach Kärnten
Sänger JJ ist nach Udo Jürgens und Conchita Wurst der dritte Österreicher, der den Sieg beim ESC sichern konnte. „Ein musikalischer Meilenstein für unser Land“, freut sich Landeshauptmann und Kulturreferent Peter Kaiser (SPÖ) über den Erfolg von Thurner: „Damit ist Kärnten Teil dieses Triumphes! Es ist nicht nur ein Sieg für JJ und Österreich, sondern auch ein großartiger Moment für die Kärntner Musikszene und für unser Bundesland insgesamt. Denn durch Thomas Thurner wird Kärnten ins internationale Rampenlicht gestellt“, so Kaiser.

„JJ tritt damit gemeinsam mit seinem Produzenten in die großen Fußstapfen von Udo Jürgens, der ebenfalls mit Kärnten tief verbunden ist“, gratuliert auch Team-Kärnten-Chef Gerhard Köfer.

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