Party im Teamhotel

So feierte unser ESC-Held JJ seinen großen Sieg

Ausgelassene Aftershow-Party mit der begehrten Trophäe in JJs Händen (Bild: zVg)

Um 1 Uhr morgens hat JJ mit „Wasted Love“ den Song Contest für Österreich gewonnen – knapp zwei Stunden später ging es dann im Teamhotel für ein paar Stunden auf die Partypiste. Doch die Termine sind streng protokolliert und erbarmungslos. So war die Feier kurz, aber intensiv.

Die Anspannung war in der Nacht auf Sonntag auch im Pressezentrum der Baseler St. Jakobshalle zu spüren. Gewinnt uns JJ aka Johannes Pietsch jetzt „den Schas“, oder setzt sich am Ende doch die Israelin Yuval Raphael durch, die weder Wettbüros noch ESC-Insider am Schirm hatten?

Dritter ESC-Sieger aus Österreich
Um Punkt 1 Uhr am Sonntagmorgen brandete nicht nur am kleinen Österreich-Presseflügel Jubel auf – JJ folgt Udo Jürgens und Conchita Wurst als dritter österreichischer ESC-Triumphator. Eine knappe Stunde später wurde er bei der offiziellen Pressekonferenz von begeisterten Medienvertretern aus aller Herren Länder Löcher in den Bauch gefragt.

Wird die Trophäe – wie im Vorjahr bei Nemo – wieder zerbrechen? Wie fühlt es sich an, der dritte queere ESC-Sieger in Serie zu sein? Und die wichtigste Frage: Wo und wie wird denn dieser unglaubliche Triumph noch gefeiert werden?

Rauschende Backstage-Party mit Song Contest-Sieger JJ im Mittelpunkt(Bild: zVg)

Von Emotionen überwältigt
Anfangs verstrickte sich der 24-Jährige noch in leichte Widersprüche. Einmal war vom sofortigen Zu-Bett-Gehen die Rede, ein paar Fragen später ließ sich JJ dann doch zu einem Statement hinreißen, dass ein Anstoßen noch möglich wäre. Medienvertreter waren zur Aftershow-Erfolgsparty nicht offiziell eingeladen, aber so ganz ohne Jubel und Trubel ließ der Hietzinger den erfolgreichsten Abend seines Lebens natürlich nicht ausklingen.

Alle Dämme gebrochen
Strenggenommen begann die Jubelstimmung schon direkt nach der Verkündung des Sieges. Seine 22-jährige Schwester Yasmin überwand im Überschwung der Emotionen noch vor Ort die Security-Barrieren und fiel ihrem frisch gekrönten Bruder emotionsgeladen um den Hals. Während die Freudentränen flossen, brachen bei der österreichischen Delegation alle Dämme.

Bei der kurzen Feier nach dem ESC-Triumph war JJ ein begehrtes Selfie-Motiv.(Bild: zVg)

Weiter ging es dann im mondänen Mövenpick-Hotel nahe des Baseler Hauptbahnhofs, in dem JJ eine ganze Woche lang einquartiert war und sich in aller Ruhe auf den erfolgreichen Tag X vorbereiten konnte. Schon im Taxi nach Hause wurde gejubelt und gesungen - von der von Conchita verhängten Devise „Vocal Rest“ war nach dem Triumph freilich nichts mehr zu sehen.

Im Hotel angekommen, entspannte sich JJ zuerst mit seinem allerengsten Kreis in seinem Hotelzimmer. Erstmalige und wertvolle Zeit, um das soeben Geschehene zumindest ein bisschen einordnen zu können und auch die Antworten auf die zahlreichen Medienfragen bei den Siegerinterviews zu reflektieren. Bei der Ankunft wurde JJ vom Rest seiner Familie weinend und hochemotional in Empfang genommen.

JJ mit der finnischen Teilnehmerin Erika Vikman („Ich komme“)(Bild: zVg)

Feier mit Familie und Freunden
Nach einer ersten Cooldown-Phase ging es runter an die Hotelbar, die um etwa 4.30 Uhr morgens bereits kurz vor dem Schließen war. Das hielt aber weder die österreichische noch diverse andere Delegationen davon ab, die späte Nacht noch einmal zum frühen Tag zu machen.

Mit dabei waren auch jene Starter, mit denen sich JJ im Laufe der Woche besonders angefreundet hat. Der finnische Publikumsliebling Erika Vikman, der mit „Ich komme“ das frivolste Lied des Events lieferte, feierte ebenso ausgelassen wie die Dänin Sissal („Hallucination“), der Niederländer Claude („C’est La Vie“) oder der finnische Rapper Käärijä, der mit seinem Song „Cha Cha Cha“ 2023 in Liverpool Platz zwei belegte und an diesem Finalabend auf die Baseler Bühne ging.

JJ mit der Song-Contest-Trophäe nach dem Kurzinterview mit „Krone“-Redakteur Robert Fröwein(Bild: zVg)

Mit Aperol-Spritzer und guter Stimmung ließ sich JJ von Kollegen, Freunden, Familienmitgliedern und anderen Hotelbesuchern auch mit seinem Siegespokal ablichten – Selfie-Time frühmorgens. Zum Abschluss ging es mit der Familie und Conchita noch einmal zum Entspannen vor die eigene Hotelzimmertür – gegen 6.30 Uhr suchte JJ dann das Bett auf, um nach einer Stunde Powernapping wieder in Schuss zu kommen. Schon ab 9 Uhr gab es die ersten Radio- und Fernseh-Liveeinstiege, gegen 11.30 Uhr checkten JJ und Co. aus, um sich auf den Weg zum Bahnhof zu machen.

Mit dem Zug ging es nach Zürich, von wo man per Flugzeug zurück in die Heimat nach Schwechat weiterreist. Um 16.25 Uhr ist die planmäßige Landung, gefolgt von einem kurzen Empfang am Flughafen. Dann hat JJ den Song Contest erstmals auch physisch nach Österreich gebracht.