In Polen haben am Sonntag 66,8 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme bei der Präsidentschaftswahl abgegeben. Eine Siegerin oder einen Sieger gibt es bisher nicht. Um das Amt haben sich 13 Personen beworben, für 1. Juni ist die Stichwahl angesetzt.
Prognosen sahen den liberalkonservativen Kandidaten Rafal Trzaskowski (53) aus dem Regierungslager von Premier Donald Tusk bei 30,8 Prozent der Stimmen, Karol Nawrocki (42) von der rechtsnationalistischen PiS erhielt demnach 29,1 Prozent. Da keiner der beiden Kandidaten die nötige absolute Mehrheit erhielt, ist ein zweiter Wahlgang nötig.
Entscheidend für die Stichwahl dürfte sein, ob der drittplatzierte Slawomir Mentzen, der am Sonntag 15,4 Prozent der Stimmen erhielt, in der Stichwahl Nawrocki unterstützt. Er gilt als Euro-Skeptiker und Abtreibungsgegner. Auf dem vierten Platz landete der ebenfalls rechtsextreme Grzegorz Braun mit 6,2 Prozent.
Ein Sieg Trzaskowskis würde den Weg für die Reformen der Regierung von Tusk frei machen. Duda hatte diese immer wieder mit einem Veto gebremst.
Insgesamt haben sich zwölf Männer und eine Frau um die Nachfolge des amtierenden Staatsoberhaupts Andrzej Duda beworben. Duda konnte nach zwei Amtszeiten kein weiteres Mal antreten. In den Umfragen führte Trzaskowski bereits vor Nawrocki. „Ich garantiere eine gute Zusammenarbeit mit der Regierung, denn unser Land braucht Ruhe und keine Konflikte“, sagte der führende Trzaskowski.
Ungefähr 29 Millionen Menschen sind in Polen wahlberechtigt. Die Wahllokale waren am Sonntag bis 21 Uhr geöffnet. Erste Prognosen basieren auf der Grundlage von Nachwahlbefragungen, das Ergebnis wird erst für Montag erwartet.
In Polen amtiert die Präsidentin beziehungsweise der Präsident fünf Jahre. Das Staatsoberhaupt repräsentiert das Land nach außen, hat auch Einfluss auf die Außenpolitik, ernennt die Regierungschefin oder den Regierungschef sowie das Kabinett und kommandiert im Kriegsfall die Streitkräfte.
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