Der Rechnungshof fordert ein zielgerichteteres Vorgehen bei der Förderung von Batterieforschung in Österreich. Die Unterstützung von Forschung und Entwicklung in dem Bereich sei in den letzten zehn Jahren nur „schleppend“ umgesetzt worden, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht. Schuld seien unter anderem unklare Zielvorgaben im Rahmen der „nationalen Batterieinitiative“.
Dabei geht es bei der Batterieentwicklung um eine „Schlüsseltechnologie der Fahrzeug- und Energiewirtschaft“, merken die Rechnungshofprüfer in einer Presseaussendung an. „Das jeweils zuständige Ministerium bemühte sich in den letzten 20 Jahren – durch Strategiedokumente und Ausschreibungen -, Fördernehmer aus Forschung und experimenteller Entwicklung zu unterstützen“.
Fehlende Ziele und Meilensteine
Seit 2018 habe Österreich eine „nationale Batterieinitiative“. Der Initiative hätten aber „konkrete technologische Ziele oder Meilensteine“ gefehlt. Der Rechnungshof empfehle daher dem „nunmehr zuständigen Innovationsministerium“ bei Forschungsförderstrategien und -ausschreibungen „möglichst konkrete technologische und inhaltliche Zielvorgaben und Meilensteine eigenständig zu definieren“.
Schleppend verlaufe auch die Förderung im Rahmen des EU-Programms IPCEI European Battery Innovation, an dem sechs heimische Unternehmen teilnehmen würden. 2021 habe das damalige Klimaschutzministerium 45 Millionen für Beihilfen bereitgestellt. Bis Anfang 2024 seien davon aber nur gut 13 Millionen Euro ausbezahlt worden – wobei das IPCEI-Programm nur bis 2026 laufen solle.
Der Rechnungshof bemängelt hier „Unschärfen im Berichtswesen“. So habe es bei den geförderten Projekten Verzögerungen aufgrund von Personalrekrutierungs- und Lieferkettenproblemen gegeben. Diese seien im jährlichen Fortschrittsbericht des Ministeriums aber nicht erwähnt worden.
Mehr Auftragsforschung beim Austrian Institute of Technology
Ein besseres Berichtswesen empfehlen die Prüfer auch dem Austrian Institute of Technology, das zu 50,4 Prozent im Eigentum der Republik stehe. Im Bereich Batterie habe die privat finanzierte Auftragsforschung in den Jahren 2019 bis 2023 im Schnitt 19 Prozent ausgemacht – was unter der über alle Bereiche hinweg geltenden Vorgabe von 30 Prozent liege. Das AIT solle daher private Auftragsforschung „verstärkt einwerben“, lautet hier die Empfehlung.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.