Es gibt es zwar – das Zielbild 2040+ – aber: Alles überall geht nicht, Änderungen werden jetzt langfristig schrittweise festgelegt. Fix ist ein neues Klinikum – und hier werden wohl die Abteilungen älterer Häuser, allein aufgrund modernen Baustandards, Platz finden. Und woanders abgezogen. Nicht abfinden mit einer damit verbundenen Abwertung wollen sich die Spitäler in Weinviertels Norden.
Wo macht das geplante neue Schwerpunktspital örtlich am meisten Sinn? Ein Gespräch darüber mit dem Doppel-Spitalschef und Planungsteam-Sprecher Rainer Ernstberger sowie eine „Streichungsliste“ gibt es jedenfalls schon – heftig umstritten.
Gesundheit ist ein heikles und daher in der Versorgung umstrittenes Gut
Im Norden des Weinviertels haben sich Sprecher und Initiativen jeweils für „ihren“ Standort ausgesprochen – gemeinsames Argument: Wird das neue „XL-Krankenhaus“ in der südlichen Region nahe der Städte wie Korneuburg oder Stockerau gebaut, würde „das Gesundheitsangebot im oberen Weinviertel komplett ausgedünnt“. So argumentiert etwa Mistelbachs Alt-Bürgermeister Alfred Weidlich. Er spricht von 187.000 Bürgern, um die es im Einzugsgebiet rund um Mistelbach gehe. Weidlich animiert die Kommunal- und übergeordneten Politiker dazu, „gemeinsam die Funktion als Schwerpunktspital zu stärken“. In Hollabrunn wiederum ist die Politik bereits auf Standortkurs, Demos gab es schon, Unsicherheit bleibt.
„Es ist zu früh, jedes Diskussionspapier schon für bare Münze zu nehmen“
Wie berichtet, ist Rainer Ernstberger in der Funktion an der „Vermittler-Front“ angesichts der vielen Forderungen „not amused“. Es sei viel zu früh, um in diesem Stadium einzelne Punkte – etwa die Schließung von vier Abteilungen in Mistelbach – als fix zu betrachten.
Veränderungen und die Anpassung der medizinischen Leistungen an die demografische Entwicklung sind nötig – ebenso wie auch eine verstärkte onkologische Versorgung. Auch im LK Mistelbach-Gänserndorf soll aus diesem Grund in den nächsten Jahrzehnten eine Akutgeriatrie errichtet werden.
Geschäftsführerin der Gesundheit Weinviertel GmbH, Katja Steininger
Bild: LGA
Klinikum Mistelbach hat Größe für Schwerpunktstatus, Abstriche fraglich
Für das Weinviertel zuständig ist Katja Steininger, die im „Krone“-Gespräch deutliche Worte findet: Der Plan 2040+ sehe zwei Kliniken mit Schwerpunktfunktion vor. Die neue werde aber im Südwesten des Weinviertels gebaut! „Mistelbach wird in der Versorgung der Region eine wichtige Rolle als Haus mit erweiterter Schwerpunktfunktion behalten“, so die Regionalchefin der Landesgesundheitsagentur.
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