Fünf Tage nach dem tragischen Tod des österreichischen Extremsportlers Felix Baumgartner (56) gibt es seitens der Generalstaatsanwaltschaft neue Erkenntnisse über die Todesursache. Die Obduktion soll am Dienstag offiziell abgeschlossen werden.
„Was wir bisher sicher wissen: Baumgartner starb beim Aufprall, die Wirbelsäule brach im unteren Bereich des Rückens und das Rückenmark wurde geschädigt“, verriet Generalstaatsanwalt Raffaele Iannella, der die Untersuchungen leitet, im Interview mit der „Bild“-Zeitung.
Auswertung der Bodycam soll Antworten liefern
Weiterhin unklar ist, wie es zum Absturz kommen konnte. Baumgartners Bodycam solle nun klären, ob der Extremsportler in der Luft einen Herzinfarkt erlitt und deshalb die Kontrolle verlor. Am Dienstag soll auch die Untersuchung des Gleitschirms beginnen, um einen technischen Defekt auszuschließen. Laut Staatsanwaltschaft werden die Ermittlungen insgesamt bis zu 50 Tage dauern. Aktuell liegt seine Leiche im Krankenhaus in der mittelitalienischen Stadt Fermo.
Erst nach der Obduktion kann die Leiche nach Österreich zur Bestattung überführt werden. Die Lebensgefährtin Baumgartners, die rumänische TV-Journalistin Mihaela Rădulescu Schwartzenberg, hält sich weiterhin in Fermo auf, bis die Leiche nach Österreich überführt wird.
Baumgartner hatte vor dem Absturz versucht, den Rettungsfallschirm zu öffnen, was ihm jedoch nicht gelungen war. Augenzeugen berichteten, dass der Motor-Paraglider im freien Fall auf dem Areal eines Swimmingpools in Porto Sant ́Elpidio abgestürzt war. Der Sturz erfolgte kurz nach der Abfahrt von einer Paraglider-Plattform Porto Sant ́Elpidio, einem renommierten Adria-Badeort in der mittelitalienischen Region Marken.
Lebensgefährtin filmte Baumgartners letzten Start
Nachdem sich Baumgartners Lebensgefährtin am Tag nach seinem tödlichen Unfall erstmals zu Wort gemeldet hatte, teilte sie am Samstag ein neues Video auf X. Es zeigt den Extremsportler beim letzten Start seines Todesfluges.
Sie schrieb: „Ich filmte ihn beim Start, ohne zu wissen, dass dies sein letzter Flug in seinem außergewöhnlichen Leben sein würde. Über 12 Jahre lang war ich bei jedem Start und jeder Landung dabei, vom Fallschirmspringen über Paragliding, Hubschrauberflüge und Paramotor bis hin zu Kunstflugshows. Und wenn ich bei einigen Hubschrauberflügen nicht dabei sein konnte, hatten wir den WLC-Code – ,Wifey Landing Call‘ (Landungsanruf der Ehefrau).“
Mihaela „habe keinen einzigen verpasst. Außer … diesen einen“, wie sie schmerzlich feststellen musste. Weiters erklärte sie: „Felix Baumgartner geht jetzt nach Hause, dort oben, wo er am glücklichsten war. Ich danke Ihnen allen für Ihre Unterstützung und dafür, dass Sie sein einzigartiges Vermächtnis hochhalten.“
Kamera in Propeller hat möglicherweise Tod verursacht
Nach einer ersten Rekonstruktion hatte Baumgartner eine Kamera am Motorgleitschirm angebracht, um Aufnahmen zu machen. Diese war mit einer kleinen Schnur befestigt. Möglicherweise durch eine abrupte Flugbewegung soll die Kamera in den Propeller geraten sein, wodurch das Segel kollabierte und das Fluggerät abstürzte. Der österreichische Basejumper versuchte noch, den Notschirm zu aktivieren, doch die Flughöhe war bereits zu gering, sodass sich dieser nicht mehr rechtzeitig öffnen konnte.
Tragischer letzter Instagram-Post
Felix Baumgartner beschrieb sich selbst zu Lebzeiten auf Instagram als Weltrekordhalter, Base-Jumper und Helikopterpilot. Wenige Stunden vor seinem Unglück veröffentlichte er noch ein Video, das ihn unter anderem bei einem Flug mit einem Motorgleitschirm zeigt.
Legendärer Stratosphärensprung
Der Österreicher wurde weltweit durch aufsehenerregende Sprünge bekannt – insbesondere durch einen Stratosphärensprung im Jahr 2012. Dem gebürtigen Salzburger gelang es im freien Fall aus mehr als 39.000 Metern Höhe die Schallmauer zu durchbrechen. Der damals 43-Jährige brachte es auf 1342,8 km/h.
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