Land Kärnten im Fokus

„Verscherbelt“: Vernichtende Kritik an Immo-Deals

Kärnten
21.07.2025 18:01

Der Endbericht zum Verkauf von Landesvermögen liegt vor: Immobilien wurden teils verscherbelt, Empfehlungen vom Landesrechnungshof ignoriert und Transparenz vernachlässigt. Die Freiheitlichen sehen sich bestätigt und sagen den Landesräten Gabriele Schaunig (SPÖ) und Martin Gruber (ÖVP) den Kampf an.

Die Spatzen pfiffen es schon seit Längerem vom Dach des Landesrechnungshofes – jetzt ist es aber offiziell: Der Endbericht zum Verkauf von direktem und indirektem Landesvermögen ist da. Und da hagelt es ordentlich Kritik, sodass selbst die Spatzen in Deckung gehen.

Im Regierungszeitraum der rot-schwarzen Koalition wechselten zahlreiche Besitze des Landes den Eigentümer:

  • Landesjugendheim in Görtschach: Wie berichtet, soll das Areal in der Nähe von Ferlach 2015 viel zu billig verkauft worden sein. Das bestätigt auch der Landesrechnungshof. Statt der möglichen 3,8 Millionen Euro wurde der Deal mit den Kinderfreunden um 1,3 Millionen Euro abgeschlossen.

Das Landesjugendheim Görtschach wurde viel zu billig verkauft.
Das Landesjugendheim Görtschach wurde viel zu billig verkauft.(Bild: Evelyn Hronek)
  • Tourismusberufsschule Oberwollanig: Für das leer stehende Gebäude gab es beim Verkauf 2015 kein öffentliches Bieterverfahren und wurde für 2,2 Millionen Euro verscherbelt. Frühere Gutachten bescheinigen einen Verkaufswert von 4,4 oder 2,5 Millionen Euro.

Auch die Tourismusberufsschule Oberwollanig wurde „verschleudert“.
Auch die Tourismusberufsschule Oberwollanig wurde „verschleudert“.(Bild: Kronenzeitung)
  • Schloss Drauhofen: Das historische Gebäude samt land- und forstwirtschaftlichen wurde 2022 nach einem erfolglosen Bieterverfahren die Liegenschaft veräußert. Der Landesrechnungshof kritisiert, dass es bei den unterschiedlichen Gutachten verschiedene Wertansätze gab. 

Das Schloss Drauhofen wurde für 2,3 Millionen Euro verkauft.
Das Schloss Drauhofen wurde für 2,3 Millionen Euro verkauft.(Bild: LFS Drauhofen)
  • Feriendorf Ossiacher See: Das 2,9 Hektar große Areal wechselte nach einem öffentlichen Bieterverfahren 2019 den Eigentümer. Damals vereinbarte man mit dem neuen Besitzer Investitionen von 23 Millionen Euro. Bis dato ist noch nichts passiert, die Kärntner Beteiligungsverwaltung wartet noch immer auf Strafzahlungen von insgesamt 740.000 Euro.

Im Feriendorf am Ossiacher See herrscht noch immer Stillstand.
Im Feriendorf am Ossiacher See herrscht noch immer Stillstand.(Bild: Kronenzeitung)

Die Opposition tobt wegen der Verkäufe
Mit dem Bericht sehen sich auch die Freiheitlichen bestätigt. „Laut Landesrechnungshof hat die rot-schwarze Landesregierung weitere Millionenverluste für das Land Kärnten verursacht“, poltert FP-Boss Erwin Angerer, der Finanzlandesrätin Gaby Schaunig und Beteiligungsreferent Martin Gruber in die Mangel nimmt: „Wir werden dieses Versagen und den Ausverkauf öffentlichen Eigentums zum Schaden der Steuerzahler durch SPÖ und ÖVP lückenlos aufklären und politische Konsequenzen fordern.“

Auch das Team Kärnten ortet „massiven politischen Aufklärungs- und Aufarbeitungsbedarf“. „Bei all diesen Objekten kam es zu fragwürdigen Vorgängen. Das zeigt die Prüfung des Landesrechnungshofes eindeutig auf“, sagt Klubobmann Gerhard Köfer.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt