Maul- und Klauenseuche

Petition gegen die vorsorgliche Tötung aller Tiere

Damit Bilder wie das des Massentiergrabes in Hegyeshalom (Artikel unten verlinkt) nicht wieder vorkommen, hat Helga Krückl eine Online-Petition ins Leben gerufen. 19.000 Unterschriften werden benötigt. Sie möchte, dass nicht alle Tiere „vorsorglich“ gekeult werden müssen. 

(Bild: Screenshot/ openpetition.eu)

Tritt in einem Stall ein Fall der Maul- und Klauenseuche auf, werden alle Tiere gekeult. Ist das nötig? Viele sagen Nein.

Während ein Teil der Tierärzte keine andere Möglichkeit sieht, als beim Auftreten der Maul- und Klauenseuche (MKS) alle Tiere zu töten, sagen andere, dass Quarantäne genügen würde. „Ja, schwache Tiere und ein Teil der Jungen würden sterben. Der Rest aber nicht“, sagt zum Beispiel ein bereits pensionierter Veterinär. Und meint weiter: „Quarantäne würde durchaus reichen. Nach ein paar Wochen wäre der Spuk vorbei.“

Auch unter den Landwirten finden sich viele, die für das Leben ihrer Tiere eintreten. Jetzt sogar mit einer Online-Petition. „Wertvolles Tierleben schützen“ heißt die Petition von Helga Krückl auf openpetition.eu.

Derzeitiges Vorgehen „mehr als grausam“
Sie züchtet seit mehr als 25 Jahren auf einem Biohof im Mühlviertel in Oberösterreich schottische Hochlandrinder. „In diesen Jahren haben uns die Tiere gelehrt, dass sie beziehungsfähige und fühlende Mitgeschöpfe sind“, erklärt sie. Deshalb ist es für sie mehr als grausam, einfach alle Tiere „vorsorglich“ zu töten. Sie fordert, dass die Standardvorgabe in Österreich geändert werden soll, dass die Tiere getestet und geimpft werden und dass man sie ausheilen lässt.

„Nach neuem Kenntnisstand ist das Todesurteil veraltet“, meint sie. Und hebt hervor, dass hinter der Keulung vielfach nur ökonomische Gründe stünden. Bis 1991 gab es übrigens eine Impfung in der EU. Dann wurde sie wegen Tilgung der Seuche eingestellt.

Auch Tobias Griemann, Rinderbauer in Tadten, hat die Petition schon unterschrieben und verbreitet sie weiter. „Das Gesetz muss zum Wohl der Tiere überdacht werden“, ist er überzeugt.