SPÖ, ÖVP und Grüne ziehen an einem Strang, um die Mitsprache bei der Aufteilung von EU-Förderungen in Millionenhöhe für das Burgenland auf Jahre hinweg zu sichern.
Oft kommt es nicht vor, dass drei Parteien ganz klar eine gemeinsame Linie verfolgen. In der letzten Sitzung im Landtag war es der Fall, als sich SPÖ, ÖVP und die Grünen mittels Antrag geschlossen für eine starke Rolle der Regionen, Städte und Gemeinden in den Verhandlungen zum Finanzrahmen der EU von 2028 bis 2034 aussprachen. Auslöser war der Vorschlag der Europäischen Kommission, künftig große Teile der Fördermittel aus Brüssel in einem einzigen Nationalen und Regionalen Partnerschaftsplan (NRPP) zu bündeln.
„Mitsprache ausgegrenzt“
„Die angestrebten Reformen stellen das Prinzip der geteilten Mittelverwaltung infrage, regionale Mitsprache wird ausgegrenzt“, so die Abgeordneten Robert Hergovich (SPÖ) und Thomas Steiner (ÖVP) sowie Klubobmann Wolfgang Spitzmüller von den Grünen. Der Ausschuss der Regionen in Brüssel hatte bereits im Oktober einstimmig vor einer Schwächung der Kohäsions- und Agrarpolitik gewarnt.
Hergovich sieht durch eine „Nationalisierung“ der Fördermittel Europas Regionen beeinträchtigt: „Der Kern der europäischen Idee ist gefährdet. Starke Regionen sind der Grundpfeiler eines starken Europas.“
Geschlossenes Auftreten
Dem kann Steiner nur beipflichten: „Wenn wir als Regionen in Europa gehört werden wollen, müssen wir geschlossen auftreten – im Landtag, gegenüber der Bundesregierung und in Brüssel. Zentralisierung löst keine Probleme, sondern schafft neue.“ Kein nationaler Sammelplan könne die Vielfalt regionaler Bedürfnisse abbilden, gibt Spitzmüller zu bedenken.
Der Drei-Parteien-Antrag, der in der Landtagssitzung Ende Jänner 2026 beschlossen werden soll, fordert die Bundesregierung auf, das Fördersystem nicht zu zentralisieren. Auf die Reaktion darf man gespannt sein.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.