Vaduz sagt Ja

Steuerabkommen mit Liechtenstein abgesegnet

Wirtschaft
06.09.2013 16:53
Österreichische Steuerflüchtlinge können ihre Gelder ab Anfang des nächsten Jahres nicht mehr anonym und am Fiskus vorbei in Liechtenstein deponieren. Das Parlament in Vaduz genehmigte am Freitagnachmittag mit deutlicher Mehrheit das entsprechende Steuerabkommen. Die Vereinbarung ist an das Abkommen zwischen Österreich und der Schweiz angelehnt.

Umfasst sind Kapitalvermögen von Österreichern auf Banken in Liechtenstein. Darüber hinaus schließt das Abkommen im Gegensatz zu jenem mit der Schweiz auch solche Kapitalvermögen ein, die von liechtensteinischen Stiftungen verwaltet werden. Damit werden Kapitalerträge österreichischer Staatsangehöriger in Liechtenstein mit 25 Prozent besteuert.

Neben dieser künftigen Besteuerung wird durch Einmalzahlungen ein Schlussstrich unter das Kapitel bisher unversteuerter Vermögen von Österreichern in Liechtenstein gezogen. Bei dieser Legalisierung beträgt der Mindeststeuersatz 15 Prozent auf den Vermögensbestand, der Höchststeuersatz grundsätzlich 30 Prozent. Bei besonders hohen Vermögen können es 38 Prozent sein. Die Einmalzahlungen aus Liechtenstein sollen in der zweiten Jahreshälfte 2014 nach Österreich fließen.

Fekter erwartet einige Hundert Millionen
Unterzeichnet wurde das Abkommen Ende Jänner in Vaduz (siehe Bild). Finanzministerin Maria Fekter sagte damals, Österreich erhoffe sich von der Vereinbarung mit Liechtenstein ab Mitte 2014 einmalig einige Hundert Millionen Euro.

Gegen das Steuerabkommen trat im Liechtensteiner Parlament nur die Fraktion der Unabhängigen auf. Das Abkommen enthalte zu viele Nachteile für Liechtenstein, lautete die Begründung. Die anderen drei Fraktionen im Landtag stimmten der Vereinbarung zu.

Liechtensteins Treuhänder nicht erfreut
Keine Freude am Abkommen haben Liechtensteins Treuhänder. Sie sehen die verfassungsmäßige Eigentumsgarantie in Gefahr. Banken und Industrie hingegen stehen hinter der Vereinbarung.

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