Zu gut versteckt

“Crocodile Dundee” kommt nicht an Offshore-Millionen

Ausland
15.04.2013 11:00
Paul Hogan wurde als Crocodile Dundee weltberühmt, doch die Überlebenstricks aus dem australischen Busch scheinen im Steueroasen-Dschungel nutzlos zu sein: Wie die Schweizer "SonntagsZeitung" berichtet, hat Hogan 34 Millionen Dollar auf einem Konto in der Schweiz geparkt, an die er nun aufgrund der komplexen Konstruktion nicht mehr herankommt.

1994 habe der Schauspieler einen Trust namens Quatre Season einrichten lassen, so die "SonntagsZeitung". Das gehe aus den vor Kurzem veröffentlichten Offshore-Leaks hervor - einer gewaltigen Datenmenge, die 130.000 Personen und 120.000 Briefkastenfirmen, Offshore-Konten und andere dubiose Geschäfte aus aller Welt auflistet (siehe Infobox).

Über eine weitere Firma S. sei Hogans Trust ein Konto der Schweizer Corner Bank angegliedert, heißt es in dem Bericht weiter. Ebendort habe der Australier seit fast 20 Jahren stolze 34 Millionen Dollar geparkt. Das Geld habe Hogan über diverse Konstrukte in Steueroasen zusammengesammelt und vor dem Fiskus versteckt, werfen ihm die australischen Steuerbehörden vor, mit denen er - seit Jahren in den USA heimisch - sich einen erbitterten Kampf liefert.

Schwarzgeldskandal ließ Fiskus aufhorchen
Die Firma S. habe zwei Buchhalter beschäftigt, soll aus den Offshore-Leaks hervorgehen. Sie hätten Hogans 34 Millionen jahrelang verwaltet. 2005 jedoch rochen australische Medien erstmals Lunte - Hogan verklagte die Journalisten und stritt die Vorwürfe ab. Im Zuge eines Schwarzgeldskandals, der damals ganz Australien erschütterte, wurden allerdings zahllose Offshore-Geldspeicher vom Fiskus unter die Lupe genommen - auch Hogans.

Ausreise aus Australien untersagt
Dass die Steuerfahnder sich Zugang zu seinen Konten in den USA verschafften, ließ Hogan im TV explodieren: "Kommt doch und holt mich, ihr armseligen Miststücke", schimpfte er 2008. Das war jedoch gar nicht nötig, wie sich zwei Jahre später herausstellen sollte: Als er zum Begräbnis seiner Mutter nach Australien flog, wurde er festgesetzt. Er dürfe das Land erst wieder verlassen, wenn er seine Steuerschuld in zweistelliger Millionenhöhe beglichen habe, so der Fiskus 2010.

2012 schloss Hogan mit der Steuerbehörde schließlich unter der Voraussetzung der Geheimhaltung einen Deal ab. Einer seiner beiden Vermögensverwalter jedoch wurde nach Australien ausgeliefert und Anfang März dieses Jahres zu sechs Monaten Haft verurteilt - wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung.

Buchhalter versteckt Geld - sogar vor Hogan selbst
Der zweite Buchhalter befindet sich weiterhin in der Schweiz, wird allerdings von Australien gesucht. Und auch Hogan selbst macht der Mann Schwierigkeiten: Laut "SonntagsZeitung" gibt er den Anwälten des "Crocodile Dundee" nicht genug Auskunft über das Konto und die Millionen. Hogans Anwälte seien besorgt, heißt es, schließlich sei vollkommen unklar, was mit dem Geld geschehen sei. Hogan habe es offenbar so gut gegen alle möglichen Verfolger geschützt, dass sogar er selbst nicht mehr herankomme.

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