Wieder einmal Wirbel um die rot-weiß-rote Meinungsforschung. Mehrere Institute lagen mit mehreren Prognosen am Wahlwochenende gehörig daneben – die „Krone“ berichtete. Noch bevor das Ergebnis feststand, kam es offenbar auch untereinander zu mehreren Meinungsverschiedenheiten.
Wenn Meinungsforscher unterschiedlicher Meinung sind, dann rücken sie offenbar trotzdem nicht so gerne von ihrer eigenen ab. So geschehen ist das auch am Wahlwochenende, wie der „Krone“ von mehreren Quellen unabhängig voneinander berichtet wird.
„Unterschiedliche Werte und Meinungen“
Am Wahltag, aber auch schon am Tag davor, soll es Treffen zwischen Peter Hajek (Unique Research), Christoph Hofinger (Foresight), Matthias Hinner (ARGE Wahlen) und Paul Unterhuber (Demox) gegeben haben, bei denen man die jeweiligen Werte samt der Einschätzungen dazu ausgetauscht hat.
Den Höhe- bzw. Tiefpunkt erreichten die Meinungsverschiedenheiten der Meinungsforscher dann am Wahltag um 16.20 Uhr. Alle Institute haben ihre Werte gehabt, analysiert und verglichen. Das Ergebnis von Peter Hajek soll sich dabei – wie berichtet – von den anderen unterschieden haben. Aufgrund der Differenzen soll er sogar erwogen haben, seine Daten für die erste Trendprognose um 17 Uhr nicht zur Verfügung zu stellen.
Letztlich tat er es aber doch und meinte am Tag nach der Wahl zur „Krone“: „Wir haben die Freiheitlichen leicht überschätzt“. Man müsse die Schwankungsbreite beachten. Die lag bei 26 bis 34 Prozent. Die FPÖ kam am Ende auf 25,36. „Das war zugegeben ganz leicht daneben. Die anderen Parteien hatten wir absolut richtig.“
Angst vor einer Blamage
Brisant: Der ursprüngliche Plan der Meinungsforscher sah auch vor, am Wahlabend um 19 Uhr noch einmal eine neue Trendprognose zu wagen. „Wenn wir unsere Prognosen korrigieren und dann stimmt es nicht, blamieren wir uns aber erst recht“, warf ein Meinungsforscher ein. Die anderen stimmten letztlich zu – und das vorläufige Endergebnis um 23 Uhr barg bekanntlich noch einige Überraschungen.
Meinungsforscher dementieren
Die Meinungsforscher weisen die Dissonanzen zurück und erklären schriftlich gegenüber der „Krone“: „Die Erstellung der Trendprognose ist konsensual, professionell, einvernehmlich und innerhalb der angegebenen Schwankungsbreite letztlich in zutreffender Übereinstimmung mit dem tatsächlichen Ergebnis erfolgt.“ Hajek dementiert zudem, dass er seine Trendprognose nicht zur Verfügung stellen wollte.
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