Der steirischer SPÖ-Chef Anton Lang ist enttäuscht über das Abschneiden in den obersteirischen Städten, ist aber trotzdem zuversichtlich für die Landtagswahl im Herbst. Was sagen die roten Bürgermeister zum EU-Wahlergebnis? Wir haben uns umgehört.
Das Wahlergebnis löste bei SPÖ-Chef Anton Lang „keine Freude“ aus, wie er zur „Krone“ sagt: Er habe mit Zugewinnen gerechnet, vor allem in den großen obersteirischen Städten: „Wir müssen uns anschauen, warum das nicht gelungen ist.“ „Daumen hoch“ gibt’s aber für das Abschneiden seiner Roten in der Landeshauptstadt: „Das Ergebnis in Graz stimmt mich zuversichtlich für die Landtagswahl.“ Setzt Andreas Babler auf die richtigen Themen? „Ja“, meint Lang, die Themen seien aber weniger ausschlaggebend gewesen, der Trend habe insgesamt für Parteien rechts der Mitte gesprochen.
„Keine Antworten auf die Probleme der Menschen“
Dass die Themensetzung innerhalb der SPÖ derzeit goldrichtig sei, bezweifelt hingegen der Knittelfelder Bürgermeister Harald Bergmann (hier verloren die Roten 6,7%): „Es zeigt sich, dass die SPÖ im Moment keine Antworten auf die Probleme der Menschen gibt, etwa bei der Migration. „Der Sozialstaat wird sich mit unkontrollierter Zuwanderung nicht aufrechterhalten lassen“, findet der rote Stadtchef deutliche Worte.
„Unzufriedenheitspotenzial“
Kurt Wallner, Bürgermeister von Leoben (hier gab es ein Minus von 2,7%, ortet ein „Unzufriedenheitspotenzial“ – Stichwort Energiekosten und Inflation. Da die SPÖ proeuropäisch eingestellt sei, sei sie – im Gegensatz zur FPÖ – nicht als Protestpartei wahrgenommen worden.
„Bei der Landtagswahl sind die Vorzeichen wieder anders, hier haben wir den näheren Kontakt mit den Menschen.“
FPÖ räumt in Liezen ab
Liezens Stadtchefin Andrea Heinrich hätte sich ein besseres Abschneiden ihrer Partei gewünscht (minus 1,5% für die SPÖ): „Die FPÖ ist bei uns weit vorne. Ich sehe das als Wachrütteln, dass wir die Bürger noch mehr dort abholen, wo sie es brauchen“.
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