Vor einem Jahr gab es grünes Licht: 36 Flächen in der Steiermark wurden für den Bau großer Photovoltaik-Anlagen freigegeben. Nun ging die erste von ihnen in Betrieb, die zweite folgt in Kürze. Und dann? Die „Krone“ hat die Liste.
Gerungen wurde teils um jeden Hektar: Die einen wehrten sich, die anderen wollten sogar mehr Flächen. Letztlich beschloss die ÖVP-SPÖ-Landesregierung im Vorjahr das „Sachprogramm Solarenergie“. Ausgewiesen wurden 36 sogenannten Vorrangzonen. Es handelt sich um unbebaute Grundstücke, auf denen nun Photovoltaik-Anlagen mit zumindest zehn Hektar Größe errichtet werden können. Die Genehmigungsverfahren werden dank der Landesverordnung erleichtert.
Von einem riesigen Interesse der Energiefirmen war die Rede – doch dann tat sich längere Zeit nichts. Manche unkten schon, dass sich das Programm als Rohrkrepierer erwiesen hat. Nun ging aber die erste Anlage in Betrieb.
Unter den Modulen grasen Schafe
Sie steht in Rohr bei Hartberg, Projektbetreiber ist die WEB Windenergie AG. Die sechs Millionen Euro teure Anlage ist 7,3 Hektar groß – die Hälfte davon befindet sich in der ausgewiesenen Vorrangzone. Es ist dort also noch Platz für weitere Module. Es handelt sich um eine sogenannte Agri-PV-Anlage: Unter den Paneelen werden Schafe von Bio-Schäfer Herbert Jeitler grasen und für eine natürliche Pflege der Wiese sorgen.
Fürstenfeld folgt im Juli
Von einem „Meilenstein“ sprach bei der Eröffnung Umweltlandesrätin Ursula Lackner. Der nächste folgt in Kürze: In Fürstenfeld wird im Juli die zweite Anlage in einer Vorrangzone eröffnet – zehn Hektar groß südlich des Flugplatzes, wie Bürgermeister Franz Jost erklärt. Insgesamt verfügt man dann in der Stadt über drei Anlagen mit 15 Hektar Fläche. Betrieben werden sie, das ist bemerkenswert, von den lokalen Stadtwerken. Und wie in Rohr werden Tiere gehalten: Schafe sowie Weidegänse.
Für fünf weitere Vorrangzonen laufen bereits die Projektplanungen bzw. Genehmigungsverfahren:
Im Büro von Ursula Lackner ist man optimistisch, dass der Ausbau nun rasch vorangeht: „In der Mehrheit der ausgewiesenen weiteren Vorrangzonen liegen bekannte Projektinteressen vor oder die konkrete Projektplanung läuft gerade.“
Kein neuer Rekord – aber Boom geht weiter
Generell geht der Ausbau der Sonnenenergie in der Steiermark weiter rasch voran. Der Boom begann 2022, als laut Energie Steiermark 7000 neue Anlagen ins Netz gingen (davor pro Jahr etwa 1500). 2023 waren es dann sogar 15.000 Anlagen! Diese Zahl scheint heuer nur schwer zu erreichen sein. Sprecher Urs Harnik sieht aufgrund der deutlich gesunkenen Einspeistarife einen spürbaren Rückgang, „aber auf sehr hohem Niveau“. Neuen Rückenwind könnte die vor wenigen Tagen präsentierte Förderung für in Europa erzeuge PV-Anlagen bringen.
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