Die Geschichte ist abenteuerlich und höchst unübersichtlich. Veröffentlicht wurde sie ausgerechnet vom „Standard“, der offenbar penibel recherchierte und mehr als 50 Zeugen ins Treffen führt. Von allen sollen schriftliche Beglaubigungen vorliegen.
Worum geht es? Die grüne Spitzenkandidatin Lena Schilling soll Gerüchte über Personen aus ihrem beruflichen Umfeld verbreitet haben, es geht auch um den Vorwurf der sexuellen Belästigung. Zuletzt wurde sogar die grüne Klubobfrau in die schmutzige Affäre hineingezogen.
Nun herrscht Alarmstufe Grün. Und leider haben die Grünen außer dem entbehrlichen „Gemurkse und Gefurze“ des Parteichefs nichts Wesentliches zur Aufklärung beigetragen. Auch Lena Schilling selbst ging bisher nicht näher auf die ihr zur Last gelegten Vorwürfe ein. Ihr Argument, das sei alles rein privat, geht jedenfalls ins Leere. „Das Private ist politisch“, war immerhin einst der Kampfruf der Frauenbewegung.
Offen bleiben viele Fragen. Wie wurden diese 50 Gesprächspartner ausgewählt? Warum wurde die Story ausgerechnet zum Wahlkampfauftakt der Grünen veröffentlicht, obwohl die Gerüchte schon seit Monaten kursieren? Warum bleiben alle Informanten anonym? Warum klagt niemand, wenn doch alles stimmt bzw. nicht stimmt?
Statt Antworten werden vermutlich am Ende viele beschädigte Menschen übrig bleiben. Und eine mindestens so beschädigte Politik.
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