Bombe gefunden

Schock bei Zeugen Jehovas: Sprengsatz war echt

Steiermark
30.03.2024 15:58

Bombenalarm bei den Zeugen Jehovas in Kalsdorf in der Steiermark! Freitagabend wurde ein verdächtiges Paket im Eingangsbereich gefunden. Wie am Samstagnachmittag bestätigt wurde, handelte es sich um einen funktionstüchtigen Sprengsatz.

Furchtbare Erinnerungen an den Anschlag im letzten Sommer bei den Zeugen Jehovas in Leibnitz kommen bei dieser Meldung auf – damals explodierten während und nach einer Gebetsstunde an zwei Autos fixierte Sprengsätze: Wie Markus Lamb, Pressesprecher der Landespolizeidirektion am Karsamstag mitteilt, wurde Freitagabend gegen 20.30 Uhr Anzeige erstattet. Ein verdächtiges, größeres und kastenartiges Paket wurde im Eingangsbereich der Glaubensgemeinschaft in Kalsdorf gefunden. 

Großalarm wurde ausgerufen, das Areal großräumig abgesperrt, rund 50 Bewohner evakuiert, da vom Schlimmsten ausgegangen werden musste. Denn schon nach ersten Begutachtungen konnte nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um eine Bombe handelt.

Sowohl Sprengstoff-Experten, Spürhunde und die Bereitschaftseinheit wurden angefordert. Da sich die Vermutungen verdichteten, dass es sich tatsächlich um eine Bombe handeln könnte – der Inhalt ähnelt aufgrund von Verkabelungen dem eines Sprengsatzes –, rückte der Entschärfungsdienst der Direktion für Spezialeinheiten nach. Mithilfe von Röntgengeräten und Robotern untersuchte man den Gegenstand. Schnell stand fest: Das Teil muss weg!

Höchste Sicherheitsstufe aktiviert
Für den Abtransport des fragwürdigen Pakets wurde daher ein vier Tonnen schweres Spezialgerät aus Wien – das ausgerechnet letztes Jahr zur Osterzeit von der Polizei vorgestellt wurde – angefordert.

Am Samstag wurde das Paket an einem sicheren Ort genau untersucht – am Nachmittag dann die Bestätigung: Es handelte sich tatsächlich um einen funktionstüchtigen Sprengsatz! Details zur Bauweise, dem verwendeten Sprengmittel oder zur Menge des Sprengmittels will man aber weiterhin bewusst – aus kriminaltaktischen Gründen – nicht bekannt geben.

„Keiner wusste, was los ist“
Ein Zusammenhang mit der Explosion im letzten Sommer kann nicht ausgeschlossen werden. Die Sicherheitsmaßnahmen für alle Zeugen Jehovas-Einrichtungen wurden auf höchste Stufe gestellt. „Sollte irgendjemand etwas annähernd Verdächtiges feststellen, bitte nicht zögern und sofort den Notruf 133 wählen!“, appelliert Lamb.

Rund um das Gebetshaus stehen die Bewohner natürlich unter Schock. Reden über das Geschehene möchten nur wenige, und wenn, nur anonym. Zu groß ist die Angst. Bürgermeister und Ex-Vize-Polizeidirektor Manfred Komericky war in der Nacht vor Ort und lobt das professionelle Handeln der Polizei (siehe Video). „Wir wurden aufgefordert, unsere Wohnungen und Häuser nicht zu verlassen. Keiner wusste, was los ist, das war beängstigend“, schildert eine Bewohnerin die bangen Stunden.

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Neben der ohnehin bereits verstärkten Präsenz über die Osterfeiertage wurden auch zusätzliche Schutzmaßnahmen für sämtliche Objekte der „Zeugen Jehovas“ veranlasst. Die Polizei sensibilisiert in diesem Zusammenhang und ersucht, etwaige verdächtige Wahrnehmungen bzw. Gegenstände sofort via Notruf 133 zu melden.

Polizei-Sprecher Markus Lamb

„Wir als Glaubensgemeinschaft sind vor allem froh, dass niemand zu Schaden gekommen ist und sind dankbar, dass die Polizei das so ernst nimmt. Wir betreiben jetzt Seelsorge bei allen Betroffenen unserer Glaubensgemeinschaft, die gestern vor Ort waren“, sagt Sprecher Markus Kakavis von den Zeugen Jehovas im Gespräch mit der „Krone“. 

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