Knapp 1200 Tote
Ex-Chefankläger: Hamas-Massaker war Völkermord
Laut dem früheren Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (kurz IStGH) handelt es sich beim Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 um Völkermord.
„Was die Hamas gemacht hat, war ein Genozid, weil die Hamas die Absicht hat, die Israelis zu zerstören“, betont Luis Moreno Ocampo im Gespräch mit der APA. Umgekehrt geht Moreno Ocampo auch davon aus, dass Israel bei seiner Reaktion auf die Massaker mutmaßlich Kriegsverbrechen begangen hat. Diesbezüglich verweist er auf einen Bericht seines Nachfolgers am IStGH, Karim Ahmad Khan.
Dieser erwähne die Belagerung von Gaza, die Bombardierung von Spitälern und Moscheen im Gazastreifen und auch Angriffe israelischer Truppen im Westjordanland. Die Gewalt, die von militanten, jüdischen Siedlern im Westjordanland ausgehe, sei „auch äußerst schlecht“, führt Moreno Ocampo aus.
„Man kann Terrorismus nicht mit Krieg bekämpfen“
Aus der Geschichte und auch aus dem jüngsten Nahost-Krieg leitet Moreno Ocampo ab: „Man kann dem Terrorismus nicht mit Kriegen beikommen. Das geht schief.“ Auf jeden getöteten Terroristen kämen zehn neue – die Familie und Freunde des Getöteten. Moreno Ocampo verweist diesbezüglich auf die Herkunft und die persönliche Geschichte der Hamas-Führer, von denen sich dieses Muster ablesen lasse.
Terrorismus sei eben ein Verbrechen und kein Krieg. Wann immer man dem Terrorismus mit Krieg begegnet sei, sei der Krieg immer verloren worden. „Sie produzieren damit nur ihre eigenen Feinde“, sagte Moreno Ocampo. Als Beispiele nennt er den Algerien-Krieg Frankreichs (1954 bis 1962) oder den „Krieg gegen den Terror“ der USA in Afghanistan (2001 bis 2021). „Wir haben daraus nichts gelernt.“











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