Komplette Liste

Verträgt dein Auto den umstrittenen E10-Sprit?

Motor
03.09.2012 10:54
Im Herbst soll nun auch in Österreich der umstrittene E10-Sprit eingeführt werden, also Benzin mit einer zehnprozentigen Beimischung von Bioethanol. Nicht jeder Ottomotor verträgt diesen Kraftstoff. Dager hat der Verband der Automobilimporteure jetzt eine vollständige Liste aller E10-tauglichen Fahrzeuge veröffentlicht.

Die Liste orientiert sich an der bereits erhältlichen deutschen Liste, ist aber aktueller und enthält eine Aufzählung aller E10-tauglichen Fahrzeuge sowie entsprechende Kontaktdaten jeder Marke für weiterführende Fragen.

"Wir wollten auf das Ergebnis der politischen Diskussion zur Einführung des Kraftstoffes E10 warten und dann eine aktuelle Liste veröffentlichen. Leider gibt es ein solches noch immer nicht, allerdings verlangen die Autofahrer zu Recht nach entsprechender Information. Diese wird mit der nun vorliegenden Liste geboten", so der Geschäftsführer des Verbandes Christian Pesau. Demnach vertragen weit über 90 Prozent aller Fahrzeuge mit Ottomotor die Beimengung von 10 Prozent Ethanol. Im ganz normalen, bisher üblichen Superbenzin sind fünf Prozent Ethanol enthalten.

E10-Sprit ist umstritten
Landwirtschafts- und Umweltminister Nikolaus Berlakovich will den umstrittenen Treibstoff noch im heurigen Herbst stufenweise einführen. Er braucht dazu aber den Segen von Wirtschafts-, Gesundheits- und Verkehrsministerium - und die drei Ministerien sträuben sich noch. Fix ist nur, dass es für den Treibstoff, der aktuell teurer ist als fossiler Benzin, keine Steuerbegünstigung geben wird. ÖAMTC und ARBÖ lehnen E10 ab, sie fürchten Mehrkosten für die Autofahrer.

"Die Produktion von Agro-Treibstoffen - allen voran Mais und Soja - ist mitschuld an den steigenden Nahrungsmittelpreisen und somit am Hunger in manchen Weltregionen. Außerdem sind Agro-Treibstoffe weder bio noch nachhaltig. Im Gegenteil, sie schaden der sozialen und ökologischen Entwicklung in vielen Teilen der Welt", sagt etwa Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für globale Entwicklung. Ihr Appell an den Koalitionspartner: "Mit Essen tankt man nicht."

Auch der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) warnt vor E10: "In großen Mengen hergestellt ist Biosprit klimaschädlicher als fossile Treibstoffe. Bis zum Jahr 2020 würden bei Umsetzung der EU-Agrotreibstoff-Politik zusätzliche 27 bis 56 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr in die Atmosphäre gelangen, ergäbe eine Studie des Instituts für Europäische Umweltpolitik.

Der österreichische E10-Hersteller Agrana wehrt sich gegen solche Argumente. Für Bioethanol aus Österreich werde kein Brotgetreide verwendet und der Preisunterschied zwischen E10 und herkömmlichem Benzin sei kaum wahrnehmbar.

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