Putins Überfall auf die Ukraine, Israels Krieg in Gaza, Houthi-Attacken im Roten Meer: Wir leben in unsicheren Zeiten und Militärs beobachten genau, wie neue Technologien die Kräfteverhältnisse ändern. Mitunter führt das zu einer Neubewertung bewährt geglaubter Waffensysteme. Dass Russland aufgrund explosiver Kamikaze-Drohnenboote seine Schwarzmeerflotte von der ukrainischen Küste fernhalten muss, hat in den USA sogar zu einer Debatte über das Konzept des Kriegsschiffs an sich geführt.
Staaten mit starken Marinestreitkräften schützten ihre Schiffe bislang vor allem gegen Angriffe mit teuren Antischiffsraketen. Ihre Zerstörungskraft ist beträchtlich, die Ukraine versenkte mit der Eigenentwicklung „Neptun“ Putins Schwarzmeer-Flaggschiff. Doch zuletzt veränderte sich die Bedrohungslage, die Ukraine sorgt bei der russischen Flotte mit Kamikaze-Drohnenbooten für größere Sorgen als mit Raketen. Sie sind billig, haben viel Reichweite und greifen als Schwarm an. Mehrere russische Schiffe wurden versenkt oder müssen nun monatelang repariert werden. In den USA hat man die Vorfälle genau beobachtet – und will die eigene Marine nun für die Drohnen-Ära modernisieren. Washingtons Lösung: Noch mehr Drohnen.
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