Bundesländer-Vergleich

Wo Frauen viel weniger Pension erhalten als Männer

Wirtschaft
06.08.2025 21:30

Frauen in Österreich bekommen noch immer 39,7 Prozent weniger Pension als Männer – das sind 1008 Euro pro Monat. Während die Herren im Schnitt 2535 Euro brutto erhalten, müssen Frauen mit 1527 Euro auskommen. Die Schere geht zwar zu, aber sehr langsam.

Heuer fällt der Stichtag für den sogenannten Equal Pension Day auf den 7. August. An diesem Tag haben Männer im Durchschnitt bereits so viel Pension kassiert, wie Frauen erst bis zum Ende des Jahres bekommen. Seit 2015 hat sich die Lücke nur minimal verringert – von 43,3 auf 39,7 Prozent. Geht es in diesem Tempo weiter, dauert es über 100 Jahre, bis die Schere geschlossen ist.

Warum Frauen im Alter arm sind
Die Gründe für die klaffende Pensionslücke: Frauen sind öfter teilzeitbeschäftigt und übernehmen viel öfter die Betreuung von Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen. Sie wählen allerdings auch öfter als Männer Branchen und Berufe, in denen sich weniger verdienen lässt.

Ein Problem sind zudem schlechte Arbeitsbedingungen. Jede dritte Frau scheidet vor der Pension aus – gesundheitlich angeschlagen oder weil es keine Jobs für Ältere gibt. „Diese Frauen scheiden aufgrund mehrfacher Arbeitsbelastung, Care-Arbeit oder weil Unternehmen keine Jobs für Ältere anbieten, vorzeitig aus“, sagt ÖGB-Bundesfrauensekretärin Karin Zimmermann.

(Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com)

Folge: Wer während des Erwerbsalters weniger verdient, erhält später auch eine geringere Pension. Auch aufgrund des früheren gesetzlichen Pensionsantrittsalters war die durchschnittliche Erwerbszeit von Frauen bisher kürzer als jene von Männern. Das ändert sich allerdings nun schrittweise. 2033 gilt dann für Frauen ebenfalls das Pensionsalter 65.

Negativ-Ranking: Wo Frauen am meisten verlieren
Vorarlberg führt das Negativ-Ranking bei der Höhe der Pensionslücke an: Hier bekommen Frauen 46,7 Prozent weniger Pension (1333 vs. 2501 Euro bei Männern, siehe Grafik). Es folgen Oberösterreich (-45,1 Prozent) und Tirol (-43,6 Prozent). Am geringsten ist die Lücke in Wien mit 28,2 Prozent (1739 vs. 2421 Euro). Denn in der öffentlichen Verwaltung – hier sind in der Bundeshauptstadt viele beschäftigt – verdienen Frauen gleich viel wie Männer.

Damit sich die Pensions-Schere schneller schließt, hat der Österreichische Gewerkschaftsbund diverse Forderungen. Dazu zählen ein Rechtsanspruch auf Vollzeitarbeit, die flächendeckende Kinderbetreuung ab dem ersten Geburtstag, eine bessere Anrechnung von Kindererziehungszeiten und fairere Arbeitsbedingungen, damit Frauen gesund bleiben.

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