Er gilt als Gefährder

Streit mit Ehefrau: Bürgermeister darf nicht heim

Burgenland
03.04.2024 06:00

Helle Aufregung herrscht um einen Bürgermeister in seiner Heimatgemeinde im Burgenland. Nach einem Streit mit der Ehefrau im Gasthaus wurde die Polizei alarmiert. Die einschreitenden Beamten sprachen gegen den Ortschef ein Betretungs- und Annäherungsverbot aus. Er wird nun als Gefährder eingestuft. 

Der Vorfall hat im Heimatort des Kommunalpolitikers hohe Wellen geschlagen. Friedlich hatte am vergangenen Karsamstag die Ostereiersuche mit fröhlichen Kindern begonnen. Bei der Feier am Rande des Osterfeuers ging es gegen Abend im Wirtshaus gemütlich weiter.

Augenzeugen entsetzt
Während sich Gäste gut gelaunt unterhielten, schlug die Stimmung zwischen dem Bürgermeister und seiner Frau um. Es kam offensichtlich zum Streit. Plötzlich soll der ÖVP-Ortschef laut Zeugenberichten seine Hand bedrohlich erhoben haben. Gäste, die sich in der Nähe befanden, befürchteten, dass der Mann sich nicht mehr unter Kontrolle hat und seine Gattin schlagen wird.

Die Frau des Bürgermeisters musste laut Zeugen befürchten, dass ihm „die Hand ausrutscht“. ...
Die Frau des Bürgermeisters musste laut Zeugen befürchten, dass ihm „die Hand ausrutscht“. (Symbolfoto)(Bild: Pressefoto Scharinger © Daniel Scharinger)

Gast ging dazwischen
Schon im nächsten Augenblick stellte sich ein höchst besorgter Beobachter der dramatischen Szenen schützend vor die Frau. Zugeschlagen habe er nicht, doch der Bürgermeister sei sehr aggressiv gewesen, hieß es nach dem aufsehenerregenden Zwischenfall.

Stimmung angespannt
Der Ortschef, der als extrem eifersüchtig gilt, habe sich nicht so schnell beruhigen lassen. Umgehend wurde die Polizei verständigt. Mitten im Einsatz sprachen die Beamten gegen den Bürgermeister prompt ein Betretungs- und Annäherungsverbot aus. Das bedeutet, der Mann steht im Verdacht, ein Gefährder zu sein, und darf vorerst nicht nach Hause, um es erst gar nicht zu einer Eskalation in der angespannten Situation kommen zu lassen.

„Nicht das erste Mal“
Hinter vorgehaltener Hand wird im Ort erzählt, dass es offenbar nicht zum ersten Mal zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Familienvater und seiner Frau gekommen sei. Im beruflichen Umfeld hat er außerdem den Ruf, mit einer gewissen Strenge seiner Arbeit nachzugehen, die für viele Betroffene das normale Maß deutlich übersteige.

Frist vorläufig 14 Tage
Im Fall des Bürgermeisters ist die Verfügung zwei Wochen lang aufrecht. „Die Frau könnte die Frist verlängern lassen“, erklärt ein Sachverständiger. Darüber hinaus wurde offiziell, wie es in der gängigen Praxis üblich ist, ein vorläufiges Waffenverbot verhängt. Die Ermittlungen stehen erst am Anfang.

Allein im Burgenland meldet der Verein Neustart, der sich um Gefährder kümmert, pro Jahr 325 Fälle von Gewalt an Frauen.

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