„Tut man nicht“.Das waren Zeiten! Karfreitag in Österreich noch vor gar nicht vielen Jahrzehnten: Ein ganz einzigartiger Tag. Ein Tag der vielen Verbote, ein Tag der vielen „Tut man nicht“. Am Todestag von Jesus war zuoberst einmal strengstes Fasten angesagt. Fleisch verpönt, auch Fisch – die Auslegung weit enger als am Aschermittwoch mit den Heringsschmäusen, die gerne zur Völlerei ausarteten und ausarten. Ein Schnitzel am Karfreitag? Niemals! Selbst die Würstelstände, das österreichische Fastfood Nr. 1 über lange Zeit, hatten geschlossen. Bohnensuppe, Brot – mehr war da gänzlich unüblich. Alkohol übrigens auch. Doch die außerordentlich karfreitägliche Zurückhaltung ging weit über Essen und Trinken hinaus. Wir erinnern heute in der „Krone“ daran: So kamen etwa Arbeiten mit Holz und Nägeln nicht in Frage – weil ja Jesus an diesem Tag an das Kreuz genagelt wurde. Ebenso verpönt: Erd- und Gartenarbeiten – wegen der Verbindung mit dem Schaufeln des Grabes für Jesus. Tabu auch das Wäschewaschen – wurde doch der Leichnam Jesu in ein Leichentuch aus Leinen gewickelt. Diese Zurückhaltung – sie ist größtenteils verschwunden. Zurückhaltung - in fast allen Lebensbereichen längst kaum noch gefragt.
Lachen verboten. Die Karfreitage von einst, an die sich zumindest die 50+-Generation noch gut erinnern kann, von denen aber vor allem die noch Älteren manches erzählen können – sie waren als vergnügungsfrei definiert. Im Radio nur getragene Musik, im TV (das damals FS 1 und FS 2 hieß, mehr war nicht!) nur spezielles Programm. Und, durchaus angenehmer Nebeneffekt: Keine Werbung in TV und Radio. Die Kinos hielten geschlossen, die Theater genauso. Spaß und Lachen verboten. Das gilt längst nicht mehr. Und doch vergeht offenbar immer mehr Menschen das Lachen, auch ganz ohne Karfreitag.
Kommen Sie gut durch diesen Karfreitag!
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