Zum 20. Todestag von Kräuterpfarrer Weidinger: Sein Leben für Gott, Medizin und die „Krone“.
„Mein vom Guten so sehr beseelter Vorgänger Hermann-Josef Weidinger trat vor ziemlich genau 20 Jahren, nämlich am 21. März, in die himmlische Wohnung ein. Dies war und ist jener Festtag, an dem die Benediktinerabteien alljährlich des Heimgangs ihres Mönchsvaters gedenken“, erinnert unser jetziger „Krone“-Kräuterpfarrer Benedikt Felsinger. Seit jeher sei dieser Orden untrennbar mit der Entwicklung der europäischen Klostermedizin und der ärztlichen Kunst im Allgemeinen verbunden. Für Herrn Benedikt das vielleicht leuchtendste Beispiel: Das im Zweiten Weltkrieg heiß umkämpfte und großteils zerstörte Kloster Monte Cassino hatte in Salerno bereits ab dem 11. Jahrhundert eine bedeutende medizinische Schule, aus der eine der ersten Universitäten des Kontinents hervorging.
Ältestes Arzneimittelbuch stammt aus 13. Jahrhundert
In deutschen Landen wiederum gibt es aus dem ehemaligen Kloster im hessischen Lorsch das älteste Arzneimittelbuch, das sich bis heute erhalten hat. „Lorsch wurde ab dem 13. Jahrhundert eine Prämonstratenser-Abtei, in dessen Mauern die Tradition der zuvor hier wirkenden Benediktiner gehütet wurde“, so Felsinger, der seinerseits das Vermächtnis seines Mitbruders Hermann-Josef im Herzen bewahrt.
Zeit seines irdischen Daseins schwebte unser erster Kolumnist in Sachen floraler Gesundheit über die Wiesen und Felder rund um sein Stift Geras im hohen Norden Niederösterreichs. Hier im Waldviertel und in den typischen Streifenfluren sammelte er in „Ehrfurcht vor dem Schöpfer“ so manches Heilkräutlein aus der Apotheke Gottes. Das ist freilich eine Wortschöpfung des Heilers im Ordensgewand. Bis heute stellt das Überlieferte einen wertvollen Schatz der Gesundheitspflege dar. „Ich kann aus dem Vollen schöpfen“, so Benedikt Felsinger dankbar.
Hans Dichand pflegte mit Mönch enge Freundschaft
Dass Weidinger den Lesern der „Krone“ die Wunder der Natur näherbringen konnte – nicht ohne auf die Nöte des Leibes und der Seele der Menschen zu vergessen – ist unserem in so vielen Dingen visionären Gründer Hans Dichand zu verdanken. Denn der legendäre Zeitungsmacher bot dem damaligen Kräuterpfarrer eine tägliche Kolumne an. Seine Lebensweisheit konnte er als Reservoir des Wissens und der schier unendlichen Herzensgüte umso besser weitergeben, als er durch seinen beinahe 16 Jahre dauernden Aufenthalt im Reich der Mitte als Missionar Lebenserfahrung und Wissen um die traditionelle chinesische Medizin sammeln durfte.
„Wollen Wirken fortsetzen“
Wer sonst als unser heutiger Kräuterpfarrer könnte dies besser würdigen: „Dass es heute selbstverständlich ist, mit der Natur zu fühlen, ist Hermann-Josefs hingebungsvollem Wirken zu verdanken. Das wollen wir fortsetzen. Denn Kräuter und Gesundheit sind beides große Geschenke Gottes, die uns dankbar leben lassen sollten.“
Genau dieses Vermächtnis solle Herausforderungen von heute wie Gesundheitsvorsorge, naturverbundenes Leben und Mitwirken an einer friedvollen und paradiesisch unberührten Welt ermöglichen. Ein Anliegen wohl auch von Hans Dichand ...
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