Druck ist groß

Wie Händler gegen Online-Riesen bestehen können

Bernhard Aichinger ist Spezialist für Online-Shops. Amazon, Temu und Co. sorgen auch für einen Paketboom.

(Bild: Markus Wenzel (2), AFP, Krone KREATIV)

Wo gibt‘s das Produkt meiner Wahl billiger? In Zeiten von gestiegenen Kosten hat der Preisdruck im Handel noch einmal zugenommen. Was bedeutet das für die Online-Shops und wie können heimische Händler gegen Riesen wie Amazon und Temu bestehen? Das fragten wir Bernhard Aichinger, den Gründer der E-Conomix-Gruppe aus Wels.

Als in der Corona-Pandemie Zeit und Geld vorhanden waren, die meisten Geschäfte aber geschlossen bleiben mussten, bestellten die Oberösterreicher online und lösten einen Paketboom aus. Händler, die noch wenig bis nicht digital waren, stellten so rasch es ging Online-Shops auf die Beine. „Der Wandel wäre sowieso passiert, aber er wurde so deutlich beschleunigt“, sagt Bernhard Aichinger.

Es geht nicht um das „Ob“, sondern nur mehr um das „Wie“
Der 35-Jährige ist der Gründer der E-Conomix-Gruppe, die er mit Michael Raberger führt. 120 Mitarbeiter in Wels, Linz und St. Pölten arbeiten an Lösungen für den Onlinehandel. Das Thema ist nicht mehr wegzudenken.

„Es stellt sich nicht mehr die Frage, ob man E-Commerce macht, sondern nur die Frage wie“, erzählt Aichinger der klarstellt: „Dabei geht’s nicht darum, alles online zu verkaufen, aber als Firma muss man dafür sorgen, online gefunden zu werden.“

„Über den Preis kann man sich nicht abheben“
Was internationale Riesen wie Amazon, Temu und Co. bewirken? „Es wird für andere Händler zunehmend schwierig, wettbewerbsfähig zu bleiben“, ist er Realist. Wie man bestehen kann? „Über den Preis kann man sich nicht abheben, aber durch Beratung, Verfügbarkeit und Sicherheit für den Kunden, ob er etwa die Produkte retournieren kann“, so Aichinger. Konsumenten, die durch die Corona-Situation überhaupt erst in der digitalen Welt landeten, sind geblieben: „Sie bestellen nach wie vor online.“