Plante er Flucht?

Bolsonaro verschanzte sich in Ungarns Botschaft

Ausland
26.03.2024 07:31

Wenige Tage nachdem Brasiliens ehemaliger Präsident Jair Bolsonaro von der Bundespolizei der Pass abgenommen wurde, übernachtete er im Februar zwei Nächte lang in der ungarischen Botschaft in Brasilia. Es gibt Vermutungen, er könnte seine Flucht geplant haben, da gegen ihn wegen Verdachts auf einen Staatsstreich ermittelt wird.

Zunächst berichtete die „New York Times“ darüber. Sie stützte sich auf Aufnahmen von Sicherheitskameras in der Botschaft. Die Angelegenheit wirft Fragen zu den Plänen des rechten Ex-Präsidenten auf, der sich in Brasilien mit mehreren strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert sieht, wobei mehrere Mitglieder seines inneren Kreises bereits im Gefängnis sitzen. Die brasilianische Polizei wäre nicht in der Lage, einen Politiker zu verhaften, der sich in einer ausländischen Botschaft aufhält.

Bolsonaro wollte laut Anwalt nur Kontakte pflegen
Bolsonaros Anwalt erklärte auf einer Social-Media-Plattform, dass der Ex-Präsident mit seinem Aufenthalt in der ungarischen Botschaft den Kontakt zu den Beamten des freundlichen Landes aufrechterhalten wolle und sich über die politische Landschaft beider Länder informiert habe. „Alle anderen Interpretationen, die über die hier bereitgestellten Informationen hinausgehen, sind eindeutig fiktiv, haben nichts mit der Realität der Fakten zu tun und sind in der Praxis nur ein weiteres Stück Fake News“, schrieb er.

Am Montagabend hat das brasilianische Außenministerium den ungarischen Botschafter einbestellt, um die Gründe für den Aufenthalt Bolsonaros in der Botschaft zu klären. Die ungarische Botschaft reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme. Die „New York Times“ berichtete, Bolsonaros Anwalt habe es abgelehnt, den Bericht zu kommentieren, aber ein Beamter der ungarischen Botschaft, der anonym bleiben wollte, bestätigte den Plan, den ehemaligen Präsidenten zu empfangen.

Bolsonaro nannte ungarischen Premier „Bruder“
Bolsonaro hat gute Beziehungen zum ungarischen Premierminister Viktor Orban. Bolsonaro nannte Orban während eines Besuchs in Ungarn im Jahr 2022 seinen „Bruder“, und die beiden trafen sich dieses Jahr in Buenos Aires anlässlich der Amtseinführung des neuen rechtsgerichteten argentinischen Präsidenten Javier Milei.

Ex-Präsident soll Putsch geplant haben
Die Polizei beschlagnahmte Bolsonaros Pass am 8. Februar und beschuldigte ihn, einen Entwurf zur Umkehrung des Wahlergebnisses 2022 verfasst, Militärchefs zur Beteiligung an einem Putschversuch gedrängt und die Inhaftierung eines Richters des Obersten Gerichtshofs geplant zu haben.

Letztes Jahr entschied ein brasilianisches Gericht, dass Bolsonaro wegen der Verbreitung von Desinformation während der Wahl 2022 bis 2030 nicht für ein politisches Amt in Frage kommt. Vor zwei Wochen bestätigten die ehemaligen Chefs der brasilianischen Armee und der Luftwaffe, dass Bolsonaro den Entwurf eines Dekrets erörtert hatte, um die Machtübergabe nach der Wahl zu verhindern. Am 19. März beschuldigte ihn die Bundespolizei außerdem, falsche Daten in die Impfdatenbank des südamerikanischen Landes eingegeben zu haben.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele