Mega-Blackout

In Teilen Spaniens gibt es wieder Strom

Ausland
28.04.2025 17:23

In Spanien, Portugal und Teilen Südfrankreichs hat es am Montag einen „massiven“ Stromausfall gegeben. Millionen Menschen seien betroffen, teilten die Netzbetreiber mit. Die Ursache ist noch unklar, ein Hackerangriff wird nicht ausgeschlossen. In Spanien legte der Stromausfall den Bahnverkehr komplett lahm. Nach Angaben des Stromnetzbetreibers Red Eléctrica kann die Wiederherstellung der Stromversorgung sechs bis zehn Stunden dauern, in einigen Teilen des Landes ging es dann doch schneller. 

Montagmittag kam es zum Mega-Blackout, der Teile der Iberischen Halbinsel sowie einige Regionen Frankreichs lahmlegte. Später wurde auch der Fähr- und Zugverkehr in Spanien unterbrochen. Ein Blackout habe „zur Unterbrechung des Eisenbahnverkehrs im gesamten Netz geführt“, teilte der spanische Schienennetz-Betreiber Adif im Onlinedienst X mit.

Der spanische Stromnetzbetreiber Red Eléctrica berichtete, es sei gelungen, in Katalonien, Aragonien, im Baskenland, in Galicien, Asturien, Navarra, Kastilien und Leon, Extremadura und Andalusien die Versorgung wiederherzustellen. Bereits zuvor hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass die Versorgung inzwischen in mehreren Gebieten im Norden, Süden und Westen der Halbinsel gesichert sei.

Der Chef der Wartungsabteilung von Red Eléctrica, Eduardo Prieto, riet davon ab, über die Ursache des Stromausfalls zu spekulieren. Derzeit gebe es keine Hinweise auf einen Cyberangriff, erklärte der aus Portugal stammende EU-Ratspräsident António Costa im Onlinedienst X. Am Montagnachmittag war schließlich in Teilen des Landes die Versorgung wieder hergestellt. 

Strom und Internet ausgefallen
Reporterinnen und Reporter der Deutschen Presse-Agentur hatten zuvor sowohl aus Madrid als auch aus Barcelona gemeldet, dass es am Montagmittag keinen Strom gegeben hatte. Der Verkehr kam vielerorts zum Erliegen, auch die U-Bahn musste teilweise evakuiert werden. Auch das Internet war in Teilen des Landes ausgefallen. 

Betroffen war demnach auch das Masters-1000-Tennisturnier in Madrid, das zunächst unterbrochen wurde. Die spanische Zeitung „El País“ sprach von einem „massiven Stromausfall“. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez berief eine Krisensitzung der Regierung in Madrid ein. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, an Ort und Stelle zu bleiben, um ein Verkehrschaos zu vermeiden.

Hackerangriff nicht ausgeschlossen
Auch in Teilen Portugals war der Strom ausgefallen, Millionen Menschen waren von der Störung betroffen. Die portugiesische Polizei erklärte, im ganzen Land seien Ampeln betroffen. In Lissabon und Porto sei die U-Bahn geschlossen. Züge verkehrten nicht mehr. 

Der portugiesische Netzbetreiber REN erklärte, „die ganze Iberische Halbinsel“ sei betroffen sowie ein Teil Frankreichs. In Portugal sei die Stromversorgung seit 11.33 Uhr (Ortszeit, 12.33 Uhr MESZ) unterbrochen. „Alle Pläne zur Wiederherstellung der Energieversorgung wurden aktiviert – in Zusammenarbeit mit den europäischen Energieproduzenten und Betreibern“, fügte REN hinzu.

Das Masters-1000-Tennisturnier in Madrid musste wegen des Stromausfalls unterbrochen werden. (Bild: AP/Manu Fernandez)
Das Masters-1000-Tennisturnier in Madrid musste wegen des Stromausfalls unterbrochen werden.
(Bild: AP/Manu Fernandez)
(Bild: AP/Armando Franca)
Der Zugverkehr in Spanien steht mittlerweile still. (Bild: AFP/GABRIEL BOUYS)
Der Zugverkehr in Spanien steht mittlerweile still.
(Bild: AFP/MIGUEL RIOPA)
(Bild: AFP/MIGUEL RIOPA)
(Bild: AFP/MIGUEL RIOPA)
(Bild: AFP/OSCAR DEL POZO)
(Bild: AFP/OSCAR DEL POZO)
(Bild: AFP/OSCAR DEL POZO)
(Bild: AP/Manu Fernandez)
(Bild: AFP/MIGUEL RIOPA)


Nähere Infos zum Ausmaß des Stromausfalls sowie zur Ursache lagen zunächst nicht vor. Spaniens nationale Cybersicherheitsbehörde INCIBE untersuche, ob ein Hackerangriff hinter dem Stromausfall stecken könnte, schrieb „El País“.

Im in den Pyrenäen gelegenen Kleinstaat Andorra dauerte der Stromausfall dagegen nur wenige Sekunden, meldete der Energieversorger FEDA auf X. Der Ausfall sei auf spanischer Seite verursacht worden und die Elektrizität dank der „automatischen Wiederverbindung mit der aus Frankreich kommenden Leitung“ umgehend wiederhergestellt worden.

EU-Kommission im Austausch mit Behörden
Die EU-Kommission steht wegen des großflächigen Stromausfalls im Austausch mit nationalen Behörden. „Die Kommission wird die Situation weiter beobachten und dafür sorgen, dass ein reibungsloser Informationsaustausch zwischen allen Beteiligten stattfindet“, teilte die Behörde in Brüssel mit.

Österreich nicht betroffen
Der heimische Stromnetzbetreiber Austrian Power Grid (APG) bestätigte auf Anfrage, „dass es auf der Iberischen Halbinsel heute, den 28. April 2025 gegen 12.31 Uhr zu einem technischen Zwischenfall kam, der offensichtlich weitreichende Stromausfälle in der Region zur Folge hatte“. „Die österreichische Stromversorgung ist und war zu keinem Zeitpunkt durch den Zwischenfall betroffen“, wurde betont.

Aktuell werde an der Wiederherstellung der vollständigen Stromversorgung in den betroffenen Gebieten gearbeitet. Die Aufarbeitung des Vorfalls werde über den Verband Europäischer Übertragungsnetzbetreiber (ENTSOE) koordiniert. Darüber hinaus liegen APG keine weiteren Informationen über die Ursache oder das Ausmaß vor, wie es hieß.

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