Noch Traum erfüllt
290 Tage Corona: Jetzt ist Rekordpatient gestorben
Dave Smith galt einst als medizinische Sensation: Der Brite war 290 Tage lang ununterbrochen mit dem Coronavirus infiziert – länger als nahezu jeder andere dokumentierte Fall weltweit. Nun ist der 76-Jährige am 1. April friedlich in seinem Zuhause in Bristol gestorben, wie seine Familie bestätigte.
Smiths außergewöhnlicher Krankheitsverlauf hatte 2020 und 2021 weltweit Schlagzeilen gemacht. Der ehemalige Fahrlehrer und Musiker steckte sich im Mai 2020 mit dem Coronavirus an – und wurde es zehn Monate lang nicht mehr los. In dieser Zeit wurde er siebenmal ins Krankenhaus eingeliefert, verlor über 63 Kilogramm Körpergewicht und büßte rund die Hälfte seiner Lungenkapazität ein.
„War, als hätte jemand den Stecker gezogen“
Er konnte kaum noch gehen oder sprechen. In Interviews sagte er später, er habe sich „bereit gefühlt, aufzugeben“ und sei „mit dem Tod versöhnt“ gewesen. Forscher der Universität Bristol untersuchten Smiths Fall eingehend, um besser zu verstehen, wie das Virus im Körper mutiert und überlebt.
Smith selbst beschrieb sein Empfinden während der Krankheit so: „Es war, als hätte jemand den Stecker gezogen und das Leben fließt langsam aus einem heraus.“
Smith erfüllte sich noch einen Lebenstraum
Erst im Jahr 2021 konnte er das Virus besiegen – dank einer Kombination antiviraler Medikamente, die ihm vom US-Pharmakonzern Regeneron im Rahmen eines humanitären Zugangsprogramms zur Verfügung gestellt wurden. Damit galt Smith unter Ärztinnen und Ärzten als „Wunder-Mann“. Zum Zeitpunkt seines Todes war er nicht mit Covid-19 infiziert, berichtete die britische BBC.
Trotz seiner schweren Krankheitsgeschichte kehrte der begeisterte Sänger zurück auf die Bühne. Er feierte ein emotionales Comeback-Konzert in seiner Heimatstadt Bristol – und erfüllte sich 2023 einen Lebenstraum: einen Auftritt im Londoner West End mit einem Chor von Covid-Überlebenden.
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