Naturschützer entsetzt

Lichterkette als Antwort auf „Baummassaker“

Burgenland
08.03.2024 06:00

Eine Baumrodung entlang des Zickenbachs in Güssing sorgt für Aufregung. Am Sonntag wollen Naturschützer ein lichtvolles Zeichen setzen.

Es ist ein Kahlschlag besonderen Ausmaßes der sich entlang des Zickenbachs in Güssing zeigt. 148 Bäume wurden in den vergangenen Wochen auf der rund 1,5 Kilometer langen Strecke, die vor allem bei Spaziergängern und Radfahrern sehr beliebt ist, gefällt.

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Gerade weil die Strecke so stark frequentiert ist, konnte ein hinzugezogener Baumkontrolleur die Situation als nicht mehr verkehrssicher beurteilen.

Statement der Baudirektion des Landes

Gefahr im Verzug als Grund für Rodung
Seitens der Baudirektion des Landes heißt es in einer offiziellen Begründung, dass die Bäume wegen „Gefahr im Verzug“ gefällt wurden - die Pappeln und Eschen seien überaltert gewesen und extrem von Misteln befallen. Gerade weil die Strecke so stark frequentiert ist, konnte ein hinzugezogener Baumkontrolleur die Situation als nicht mehr verkehrssicher beurteilen, heißt es weiters in der Begründung.

148 Bäume wurden im Naherholungsgebiet am Zickenbach in Güssing gerodet.
148 Bäume wurden im Naherholungsgebiet am Zickenbach in Güssing gerodet.(Bild: Christian Schulter)

250 neue Bäume als Ausgleichsmaßnahme
Als Ausgleichsmaßnahme habe man entlang des Abschnitts bereits 250 Kirschen, Erlen, Eichen und Weiden gesetzt. Weiters betont man, am Zickenbach bachaufwärts im Bereich der Gemeinde Kukmirn im abgelaufenen Jahr im Zuge eines Gewässerökologieprojektes 1900 Stück Bäume und 1500 Stück Sträucher gepflanzt zu haben. Naturschützer hingegen sprechen von einem regelrechten „Baummassaker“ im Naherholungsgebiet, „welches man als Verbrechen sehen sollte“ und rufen jetzt zu einem Stopp der brutalen Fällungen von „zum Großteil gesunder, großer Bäume auf.“

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„Der Kahlschlag löst Empörung, Wut, Traurigkeit und Unverständnis aus“.

Carolin Volk

Naturschützer wollen nicht tatenlos zusehen
„Der Kahlschlag löst Empörung, Wut, Traurigkeit und Unverständnis aus“, sagt Carolin Volk, die gemeinsam mit Christine Kostrhon am kommenden Sonntag (17 Uhr) beim Parkplatz des Freibades in Güssing zu einer Protestaktion einlädt. „Wir wollen ein Zeichen setzen, gesehen und gehört werden und wir wollen nicht länger tatenlos zusehen, wie unsere Kulturlandschaft nahezu willkürlich gekappt wird“, so Volk, die auch fordert, dass massive Eingriffe in die Natur, wie sie in Güssing passiert sind, in Zukunft mit Ökologen abgestimmt werden.

Lichtermeer als friedvolles Zeichen für nachhaltigen Umgang mit Ökosystem
Im Zuge der Protestaktion sollen entlang des Strecken-Abschnitts, an dem die Bäume gefällt wurden, Kerzen auf den Baumstümpfen entzündet werden. „Damit wollen wir ein friedliches, lichtvolles Zeichen für einen vernünftigen und nachhaltigen Umgang mit unserem Ökosystem setzen“, sagt Volk. 

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