In Referendum
Schweizer lehnen höheres Pensionsantrittsalter ab
Die klare Mehrheit der stimmberechtigten Schweizerinnen und Schweizer (74,4 Prozent) hat sich am Sonntag gegen ein Pensionsantrittsalter von 66 Jahren ausgesprochen. Später hätte das Alter an die Lebenserwartung gekoppelt werden sollen, wie ein Vorschlag der jungen Liberalen vorsah.
Derzeit liegt das Pensionsantrittsalter in der Schweiz bei 65 Jahren. Zudem sprachen sich am Sonntag fast 60 Prozent der Stimmberechtigten für eine 13. Monatspension aus. Diese Forderung war von der Volksinitiative „Für ein besseres Leben im Alter“ gekommen und soll ab 2026 einmal jährlich ausbezahlt werden. Es ähnelt dem 13. und zum Teil auch 14. Monatsgehalt, das viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Schweiz und anderen europäischen Ländern, darunter Österreich, bekommen.
Das Projekt wurde vor allem von Gewerkschaften und linken Parteien unterstützt. Dass die Gewerkschaften über direkte Demokratie eine ihrer Forderungen durchsetzen konnten, ist zum ersten Mal der Fall. Die erforderliche Mehrheit unter den Kantonen wurde am Sonntag auch erreicht: 16 der 26 Kantone votierten dafür, das ist mehr als die notwendige Hälfte aller Kantone. Insgesamt beteiligten sich knapp über 58 Prozent der stimmberechtigten Schweizerinnen und Schweizer an dem Referendum.
Eines der teuersten Länder der Welt
Die Regierung hatte argumentiert, dass die 13. Pensionszahlung Steuererhöhungen nötig mache und die finanzielle Stabilität des Sozialversicherungssystems gefährde. Die Schweiz ist eines der teuersten Länder der Welt. Die monatliche Höchstrente beträgt derzeit 2450 Schweizer Franken (rund 2470 Euro) für Alleinstehende und 3675 Franken (umgerechnet 3854 Euro) für Ehepaare.
Volksinitiativen müssen sowohl von der Mehrheit der Gesamtbevölkerung als auch von der Mehrheit der Kantone angenommen werden. Das Volk und Stände entscheiden dabei, ob neue Bestimmungen in die Bundesverfassung kommen oder nicht.
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