„Sehr wenig Freunde“
Russell offen: „Es kann ein einsames Leben sein“
Formel-1-Fahrer George Russell gewährt seltene Einblicke in sein Leben abseits der Rennstrecke. „Es kann ein einsames Leben sein“ und er habe „wenig Freunde“, sagte der Mercedes-Pilot in einem Interview mit der „DailyMail“.
Schon als Teenager stellte Russell alles dem Motorsport unter: „Ich habe die Schule mit 13 verlassen und habe ehrlich gesagt sehr wenige Freunde.“ Der Brite beschreibt, wie schwer es ist, in einem Leben voller Reisen echte Verbindungen aufrechtzuerhalten: „Es kann ein einsames Leben sein. Man ist in verschiedenen Hotels, verschiedenen Ländern, verschiedenen Zeitzonen, verschiedenen Klimazonen.“
Auch wenn das Leben in der Formel 1 nach außen glamourös wirkt, sieht der Mercedes-Pilot auch die Schattenseiten: „Montage sind Tage des emotionalen Katers nach einem Rennen. Eine Ohrfeige, wenn man nach einem guten Ergebnis hochfliegt, und eine Ohrfeige nach einem schlechten, wenn man darüber grübelt.“
Wenn ich dumme Fehler machte, war er todwütend auf mich.
Russell über seinen Vater
Um sich mental zu entlasten, greift Russell zum Schläger: „Ich spiele Padel, um mich abzulenken, anstatt drinnen zu sitzen und durch soziale Medien zu scrollen.“
Besonders wichtig sei ihm die Beziehung zu Freundin Carmen Montero Mundt: „Sie ist meine emotionale Stütze in dieser instabilen Welt. Ich bin glücklich, sie um mich zu haben. Ich würde nichts in meinem Leben jetzt oder was davor war ändern.“
„Wenn ich dumme Fehler machte, war er todwütend auf mich“
Die Beziehung zu seinem Vater sei zeitweise problematisch gewesen. „Er hat jeden Tag von sieben Uhr morgens bis neun Uhr abends gearbeitet, um sein Geld zu verdienen und mich am Wochenende zum Rennen zu bringen. Dann fahren wir zum Rennen und er ist ziemlich gestresst von seiner Arbeit. Wenn ich dumme Fehler machte, war er todwütend auf mich“, erinnert sich Russell.
Der Brite erklärt: „In diesen acht Jahren gab es glückliche Zeiten, aber es gibt viele traurige Erinnerungen an die Streitigkeiten meiner Eltern, weil mein Vater so hart zu mir war. Meine Mutter versuchte, alles zusammenzuhalten.“
Russell weiter: „Jetzt sehe ich das bei meinem Bruder: Seine Kinder fangen mit dem Kartfahren an und er arbeitet sich den Arsch ab, um ihnen diese Chance zu geben. Das Leben ist nicht einfach, mit dem Stress der Arbeit und dem Rest. Und ich werde meinem Vater für immer dankbar sein.“
Der 27-Jährige zahlte seinem Vater sogar finanziell alles zurück. „Alles, was er für mich ausgegeben hat. Ich habe klargemacht, dass ich, sobald ich Geld verdiene, alles zurückzahlen wollte. Es ging um etwa 1,5 Millionen Pfund.“
Nächstes Wochenende starten die Europa-Rennen der Formel 1 mit dem GP von Imola am Sonntag. Dort will Russell sportlich wieder angreifen und möglichst vorne mitfahren. Derzeit liegt er mit 93 Punkten auf dem vierten Platz der Fahrerwertung.
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