Wettbewerb um Material

Wie der Krieg die Flugzeugbranche beeinflusst

Oberösterreich
01.03.2024 14:00

Nach der Krise in der Corona-Pandemie, die für einen Totalabsturz sorgte, boomt die Luftfahrt wieder. Die Auftragsbücher der Flugzeughersteller sind voll, doch die Versorgung mit Material ist teils prekär, was auch die Zulieferer unter Druck setzt. Und daran sind auch Kriege wie jener in der Ukraine schuld.

Die Lufthansa bestellte 80 Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge, Ryanair orderte bis zu 300 Jets, Air India kaufte in Milliardenhöhe ein - der Bedarf der verschiedensten Airlines füllt die Auftragsbücher der Flugzeughersteller Airbus und Boeing - und auch jene von Zulieferern.

Über einen Rekord-Auftragseingang jubelt etwa die FACC. Die Innviertler, die Teile für Flügel, Leitwerke und Rümpfe herstellen, haben Bestellungen im Wert von 5,8 Milliarden US-Dollar fix.

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Wir haben frühzeitig Strategien und Lösungen für diese Lieferengpässe entwickelt. Dazu zählt eine enge Abstimmung mit allen unseren Lieferanten weltweit sowie ein verstärkter Aufbau regionaler Lieferketten.

FACC-Vorstandschef Robert Machtlinger

Nach der Corona-Krise boomt die Luftfahrt. Das fordert auch die Lieferketten, die ohnehin schon stark in Mitleidenschaft gezogen sind. „Die Flugzeugindustrie hat hier ein Thema, weil die Materialien vielfach auch im Krieg benötigt werden“, verriet Stefan Pierer, Präsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich, zuletzt.

Spezialstähle und Rohstoff Titan besonders begehrt
Krisenherde als Konkurrenz für die Luftfahrt - ist das wirklich so? „Wir merken, dass bestimmte Materialien aufgrund der derzeitigen internationalen Konfliktherde schwerer verfügbar sind. Dazu zählen spezielle in der Luftfahrt verwendete Stähle oder auch der Rohstoff Titan“, bestätigt FACC-Vorstandschef Robert Machtlinger.

Mehrere Hersteller, regionale Lieferketten
„Besonders in Amerika haben Bedarfe des Militärs grundsätzlich Vorrang gegenüber der zivilen Luftfahrt. Hier können bei manchen Materialien starke Schwankungen bei der Verfügbarkeit auftreten.“ Der Konflikt in der Ukraine hat dieses Auf und Ab in der Materialversorgung verstärkt. Was man dagegen tun kann? „Wir bauen verstärkt regionale Lieferketten auf. Wenn möglich, greifen wir bei kritischen Materialien immer auf mehrere Hersteller zurück.“

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