Schloss Cobenzl

„Stadt hat sich über den Tisch ziehen lassen“

Wien
28.02.2024 09:00

Der Vertrag zwischen dem Altpächter und der Stadt wirft Fragen auf. Die Antworten im Ausschuss waren nicht zufriedenstellend.

Mitte September 2022 eröffnete das „Weitsicht Cobenzl“ neu. Viel Geld wurde vom Betreiber aber auch von Seiten der Stadt investiert. Nur um jetzt wieder am Anfang zu stehen, denn der Pachtvertrag wurde überraschend gekündigt und läuft Ende Februar aus. Ein näherer Blick auf den Vertrag mit dem Altpächter wirft - die „Krone“ berichtete - weiter einige Fragen auf.

Aus einem Ausschuss im Rathaus ist nunmehr folgendes durchgesickert: Laut Betreiber wurde der Betrieb am Cobenzl positiv bilanziert. Aus diesem Grund wollte man seitens der Stadt den Betrieb über das Programm „Stolz auf Wien“ aufrechterhalten, nachdem bereits im Februar 2023 der Vertrag vonseiten des Pächters gekündigt wurde.

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Es ist offenkundig, dass hier massiv getrickst wurde. Wie viel Geld das unschöne Vorgehen des Betreibers der Stadt am Ende gekostet hat, wird sich wohl nicht mehr eruieren lassen. Fest steht: Die Stadt Wien hat sich als Vermieter erfolgreich über den Tisch ziehen lassen.

Udo Guggenbichler, Wiener Landtagsabgeordneten und Wirtschaftssprecher der FPÖ Wien

War Schieflage des Unternehmens bekannt?
Kurios: Der Betrieb hat die Prüfung durch „Stolz auf Wien“ nicht bestanden, eine Unterstützung wurde abgelehnt. „Dadurch hätte eine Schieflage des Unternehmens erkannt werden müssen“, sagt FPÖ-Wirtschaftssprecher Udo-Guggenbichler. Trotz Kündigung im Februar 2023 wurden noch bis ins Frühjahr 2024 Verträge mit Kunden abgeschlossen. Diese wollte man sich nun von der Stadt ablösen lassen - auf Druck müssen die Verträge aber überlassen werden.

Auch beim Businessplan sind einige Ungereimtheiten aufgetaucht, wie dass ein Pro-Kopf-Umsatz bei einer Abendveranstaltung von 300 Euro angegeben wurde. Für den Wirtschaftssprecher wenig realistisch. Laut Stadt hätte eine Jury bestehend aus Gastro-Experten sowie einem Wirtschaftsprüfer den Vertrag geprüft. Allerdings hat man im Ausschuss weder Namen der Experten noch des Wirtschaftsprüfers nennen wollen, kritisiert Guggenbichler. Er resümiert: „Es ist offenkundig, dass hier massiv getrickst wurde.“ Die ganze Wahrheit wird wohl nie ans Licht kommen.

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