Betreiber gesucht

Schloss Cobenzl: Wirbel um Pachtvertrag

Wien
19.01.2024 08:00

Der Betrieb vom Schloss Cobenzl ist neu ausgeschrieben. Beim Vertrag mit dem Altpächter sind Ungereimtheiten aufgetaucht. Die FPÖ übt scharfe Kritik und sieht Klärungsbedarf.

Besonders lange liegt die Wiedereröffnung des Schloss Cobenzl nicht zurück. Mitte September 2022 eröffnete das „Weitsicht Cobenzl“ neu. Zuvor wurden die ehrwürdigen Gemäuer aufwendig renoviert. Betreiber Bernd Schlacher und Mitgründer Frank Albert haben 16 Millionen hineingesteckt, die Stadt in ihrer Rolle als Verpächter steuerte 4,1 Millionen bei.

Nun wurde bekannt, dass das Schloss neu ausgeschrieben werden muss, weil sich der bisherige Pächter nach nur 1,5 Jahren zurückzieht Der Vertrag läuft Ende Februar aus. Genau bei diesem Vertrag sind jetzt aber Ungereimtheiten aufgetaucht, kritisiert Wirtschaftssprecher der Wiener FPÖ Udo Guggenbichler. Wie, dass die Pachtdauer auf unbestimmte Zeit abgeschlossen wurde, wobei beide Vertragsteilnehmer unter Einhaltung einer einjährigen Kündigungsfrist zum Kalendermonat aufkündigen können. Die Verpächterin hat auf die Kündigung trotz Investitionen bis zum 31.12.2051 verzichtet. „Warum?“, fragt Guggenbichler. Der ursprüngliche Pachtvertrag wurde 2019 aufgesetzt und 2021 noch einmal überarbeitet. In der Neuversion wurde noch einmal extra auf die Kündigungsklausel verwiesen - genau das, was jetzt umgesetzt wurde.

Stadt als Verpächter zahlte für Baumfällungen
Außerdem fragwürdig ist, warum die Stadt für Baumfällungen und Stromkabelverlegung aufgekommen ist, wenn der Pächter dies für die Umsetzung seines Konzepts gebraucht hat. Zudem wirft der eingereichte Businessplan Fragen auf. So wurde ein Pro-Kopf-Umsatz bei einer Abendveranstaltung von 300 Euro angegeben. „Wer hat das überprüft?“, so der Wirtschaftssprecher. Überdies wurde im Vertrag ein Verzicht festgelegt, wonach der Pächter keine detaillierten Kostenaufstellung an die Stadt zu liefern hat.

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Die Stadt Wien hat sich mit diesem Vertrag übervorteilen lassen - zum Schaden der Steuerzahler! Hier gibt es einiges an Klärungsbedarf, wie es soweit hat kommen können und wo hier geschlampt wurde.

(Bild: APA/EVA MANHART)

Udo Guggenbichler, Wirtschaftssprecher der Wiener FPÖ

Die FPÖ hat dem Antrag der Verpachtung im Ausschuss im Jahr 2021 zugestimmt, weil gesagt wurde, dass man während Corona keinen anderen Pächter finden würde und sonst ein Schaden für die Stadt entsteht. Jetzt fühle man sich hintergangen.

Der zuständige Forstdirektor Andreas Januskovecz (MA 49) sagt dazu: „Es ist üblich, dass der Eigentümer das Grundstück herrichtet, mit Baumfällungen in dem Fall. Was den Businessplan betrifft, den haben wir von Gastroexperten überprüfen lassen.“ Und zur Kostenaufstellung heißt es: „ Das war Corona geschuldet, in dieser Zeit war es üblich eine jährliche, fixe Pachterhöhung einzuführen.“

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