In Österreich erblickten im Vorjahr 77.296 Kinder die Welt. Das sind 6,5 Prozent weniger als 2022 und sogar 10,2 Prozent weniger als der Durchschnitt der Vor-Pandemie-Jahre. Demgegenüber stehen 88.744 Sterbefälle, womit 11.448 weniger Menschen geboren als gestorben sind. Auch weniger Hochzeiten (minus 2534) gab es, dafür mehr Scheidungen.
Laut Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas lag die vorläufige Zahl der Sterbefälle 2023 um 7,1 Prozent über dem Fünfjahresdurchschnitt vor Beginn der Corona-Pandemie 2019.
Berücksichtigt man die gestiegene Bevölkerungszahl und Veränderungen in der Altersstruktur, so wären im Vorjahr aber auch ohne die Pandemie mehr Sterbefälle als in den Jahren 2015 bis 2019 zu erwarten gewesen.
Zum vierten Mal in Folge Geburtendefizit
Die endgültige Zahl der Sterbefälle sollte unter anderem durch Nachmeldungen etwas höher ausfallen - geschätzt bei rund 90.000. Bei den Geburten sei mit deutlich weniger Nachmeldungen (300 bis 500) zu rechnen. Damit weist Österreich zum vierten Mal in Folge ein Geburtendefizit auf.
Geburtenrückgang in Tirol am stärksten
Im Vergleich zu 2022 gab es in allen Bundesländern einen deutlichen Geburtenrückgang. Dieser fiel in Tirol mit minus 9,2 Prozent am stärksten aus, gefolgt von Oberösterreich und dem Burgenland mit je minus 7,8 Prozent. Am wenigsten stark ging die Zahl der Neugeborenen in der Steiermark und in Vorarlberg zurück (je minus 3,3 Prozent).
Die vorläufige Bilanz aus Lebendgeborenen und Gestorbenen war 2023 in drei Bundesländern positiv - am ausgeprägtesten in Wien (plus 1226). In sechs Bundesländern gab es dagegen weniger Neugeborene als Gestorbene, insbesondere in Niederösterreich (minus 5518), der Steiermark (minus 3138) und in Kärnten (minus 2242).
Geringfügig mehr Scheidungen, weniger Hochzeiten
44.948 Paare gaben einander das Jawort, um 2534 weniger als 2022 (minus 5,3 Prozent), womit sich die standesamtlichen Hochzeiten wieder auf dem Niveau der Vor-Corona-Jahre eingependelt haben. Gleichzeitig wurden 14.033 Ehen geschieden.
Die stärksten Rückgänge bei den Hochzeiten wurden in Salzburg (minus 8,8 Prozent) registriert, gefolgt von Kärnten (minus 8,4 Prozent) und der Steiermark (minus 7,5 Prozent). Nur im Burgenland wurden etwas mehr Ehen (plus 0,5 Prozent) geschlossen als 2022.
Die seit 2019 bestehende Möglichkeit einer gleichgeschlechtlichen Eheschließung nahmen im Jahr 2023 um 2,4 Prozent weniger als im Vorjahr wahr. Insgesamt waren es 772 Paare: 359 männliche und 413 weibliche.
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