Die Wirtschaftskammer Kärnten hatte 2023 Einnahmen von rund 33,43 Millionen Euro. Damit werden nicht nur Beratungen für die Mitglieder finanziert, sondern auch direkte Hilfen im Notfall.
„Jeder Umlagen-Euro kommt auch entsprechend bei den Mitgliedern an und verschwindet nicht in irgendeiner Rücklage“, erklärt Meinrad Höfferer, Direktor der Wirtschaftskammer Kärnten. „Die fast 200.000 Leistungsstunden haben einen Marktwert, der unseren Einnahmen von über 33 Millionen Euro entspricht.“ Ob rechtliche oder wirtschaftliche Beratung - ein großer Teil der Mitgliedsbetriebe hat sich an die Wirtschaftskammer gewendet. „Wir sind der erste Ansprechpartner. Die Anfragen werden immer umfangreicher und komplexer“, betont WK-Präsident Jürgen Mandl. „So brachten die rund 250.000 Anfragen einen Mehraufwand von 20.000 Stunden im Vergleich zum Vorjahr.“
Größere Betriebe nutzen Angebot stärker
85 Prozent der Betriebe mit mehr als 250 Mitarbeitern haben das WK-Service in Anspruch genommen, während 42 Prozent der Kleinstbetriebe und EPUs Anfragen an die Wirtschaftskammer geschickt haben. „Je größer der Betrieb, desto höher die Kontaktquote“, bestätigt Jutta Steinkellner, Leiterin des Servicezentrums. „Im Schnitt stellen Betriebe 2,5 Anfragen pro Jahr, aber der Spitzenreiter hat unsere Leistungen gleich 61 Mal in Anspruch genommen.“ Die meisten Anfragen kommen im rechtlichen und arbeitsrechtlichen Bereich. „Das betrifft EPUs natürlich nicht, da diese noch keine Mitarbeiter haben. Bei diesen geht es mehr um Marketing und wirtschaftliche Beratung“, so Steinkellner.
Talente werden getestet
Auch abseits der Serviceleistungen nutzt die Wirtschaftskammer ihre Einnahmen. Seit September des Vorjahres wird das „Testcenter Carinthia“ betrieben, in dem bislang Jugendliche auf ihre Talente und Kompetenzen getestet wurden. „Wir haben letztes Jahr 4,5 Millionen investiert und werden das Center am 1. März offiziell eröffnen“, so Meinrad Höfferer. Das Angebot wird gut angenommen. „3000 Jugendliche pro Jahr kriegen eine Potenzialanalyse. 95 Prozent der Pflichtschulabsolventen kommen nach Klagenfurt und machen diese Tests“, erklärt Jürgen Mandl. „Zukünftig wollen wir das Angebot auch auf Erwachsene ausweiten und arbeiten dafür mit dem AMS Kärnten zusammen.“ Bei dem Testcenter gibt es auch einen Simulator. „Ob Schweißen oder Baggerfahren - die Jugendlichen können auf vier Geräten vieles ausprobieren“, so Höfferer.
Hilfe für Betriebe
Und wenn es zu Notfällen kommt, bietet die Wirtschaftskammer auch schnell Hilfe - für Hochwasserschäden wurden aus dem eigenen Katastrophenfonds fast 250.000 Euro an Betriebe ausgeschüttet. „Das ist eine schnelle Unterstützung für unsere Mitglieder im Notfall, aber keine Aktion, bei der wir mit einem großen Scheck für die Medien posieren“, betont Jürgen Mandl. Zusätzlich gibt es Unterstützung im Krankheitsfall oder bei Schwangerschaften - mit 16.364 Einsatzstunden wurden 2023 52 Unternehmern ausgeholfen.
Koralmbahn und Energie
Schließlich formuliert der WK-Präsident noch Forderungen an die Politik. „Die Chance, die die Koralmbahn bietet, muss genutzt werden. Da gehen wir sehr energisch dazu, der Termin im Dezember 25 ist nicht verschiebbar“, stellt Mandl klar. „Und für unsere jungen Menschen muss Eigentum wieder erwerbbar sein.“ Zusätzlich legt die Wirtschaftskammer Wert auf einen raschen Energie- und Leitungsausbau in Kärnten.
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