Bei mehreren Attraktionen im Wurstelprater gibt es aktuell Sand im Getriebe. Schuld daran sollen Missstände in der Verwaltung sein. Diese weist jedoch alle Vorwürfe zurück.
Im Prater ist immer etwas los. Mit diesem Spruch wirbt der weltberühmte Vergnügungspark. Der Wurstelprater ist aber weit mehr. Er spielt für den Tourismus und den Wirtschaftsstandort Wien eine bedeutende Rolle. Doch über dem Ort der Lebensfreude im zweiten Bezirk sind momentan dunkle Wolken aufgezogen. Es läuft derzeit nämlich nicht so, wie es laufen sollte.
Ein Praterbetreiber, der anonym bleiben möchte, erhebt jetzt Vorwürfe gegen die Prater Wien GmbH und spricht von Missständen in der Verwaltung und falschen Entwicklungen. Die neueste Attraktion, das Tritsch-Tratsch-Spiegelzelt, musste im November 2023 bereits nach drei Tagen wieder schließen. Offiziell wegen Vertriebsproblemen. Ob überhaupt jemals wieder geöffnet wird, ist derzeit noch völlig unklar. 50.000 Gäste hätten damit jährlich angelockt werden sollen.
Gleich daneben soll der Panorama Vienna-Ausstellungsturm entstehen. Im Mai 2023 wurde hier noch groß die Gleichenfeier zelebriert. Seitdem bleibt es um die neue Rotunde aber verdächtig ruhig. Hinter vorgehaltener Hand spricht man von einem Baustopp. An eine Realisierung glaubt hier niemand mehr. Bei einem „Krone“-Lokalaugenschein waren auf der Baustelle jedenfalls keine Arbeiter zu sehen. Die Betreiber reagierten auf eine Anfrage der „Krone“ nicht. Nebenan liegt bereits seit dem Jahr 2018 ein mysteriöser Aussichtsturm brach. Wie es hier weitergeht, weiß niemand.
Prater-Verwaltung weist alle Vorwürfe zurück
Von der Prater Wien GmbH heißt es dazu auf „Krone“-Anfrage, dass sich der Prater in einem ständigen Entwicklungsprozess befinde. Jedes Jahr kommen neue Attraktionen hinzu, während andere ersetzt werden. Die Prater Wien GmbH lege gemeinsam mit dem Praterverband, in Form des Pratergremiums, bei der Standortentwicklung großen Wert auf eine Ausgewogenheit zwischen traditionellen und kontemporären Attraktionen.
Der Praterverband gibt an, dass man sich mit der städtischen Prater Wien GmbH grundsätzlich laufend im Austausch befinde, aber manche Kritikpunkte verstehe. Nachsatz: „Wir wünschen uns, dass die Projekte bald fertig gestellt werden und in Betrieb gehen. Unsere Praterbetriebe freuen sich schon auf die bald beginnende Sommersaison.“ Die neue Pratersaison beginnt am 15. März 2024. Im heurige Jahr kommt übrigens eine weitere Attraktion dazu: Das neue Pratermuseum soll ebenfalls im März 2024 eröffnet werden.
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